Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 14.03.2023
Morning news

HSBC kauft britisches Geschäft von Silicon Valley Bank für 1 Pfund

Topic of the day

HSBC (-4,1% in London) hat den britischen Unternehmensbereich der kollabierten Silicon Valley Bank erworben. Wie die HSBC Holdings PLC mitteilte, hat sie die Silicon Valley Bank UK Ltd (SVBUK) für 1 britisches Pfund gekauft. HSBC und das britische Finanzministerium teilten mit, dass alle Einlagen bei der SVBUK sicher seien und dass alle Geschäfte wie gewohnt weitergeführt werden. Die Übernahme werde dazu beitragen, HSBCs Marktposition in Grossbritannien zu stärken, so die britische Bank. Der Abschluss der Übernahme fand unmittelbar statt. Mit Stand 10. März verfügte SVBUK über Kredite in Höhe von rund 5,5 Milliarden Pfund und Einlagen in Höhe von rund 6,7 Milliarden Pfund, während sich das materielle Eigenkapital auf rund 1,4 Milliarden Pfund belaufen dürfte. Die britische Notenbank, die Bank of England, teilte mit, sie habe die Entscheidung zum Verkauf von SVBUK getroffen, um das Unternehmen zu stabilisieren, die Kontinuität der Bankdienstleistungen zu gewährleisten, Störungen im Technologiesektor des Landes zu minimieren und das Vertrauen in das Finanzsystem zu stärken.

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Swiss stocks

Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Montag an einem rabenschwarzen Börsentag in Europa etwas besser gehalten. Gleichwohl verbuchte auch die eidgenössische Börse deutliche Abschläge, doch die Flucht in vermeintliche Sicherheit bremste die Talfahrt etwas, denn die defensiven Schwergewichte Nestle (+1,2%), Roche (+0,2%) und Novartis (+0,1%) gesucht. Auch der Franken gewann durch das Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Die Sorge vor Ansteckungsgefahren im Bankensektor wegen der Entwicklung rund um die Silicon Valley Bank (SVB) in den USA schreckte Aktienanleger ab. Dies bekam vor allem der europäischen Bankensektor zu spüren, der um 5,7 Prozent nachgab. Der SMI verlor 1,2 Prozent auf 10.632 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 151,96 (zuvor: 89,44) Millionen Aktien. Mit der Schwäche des europäischen Bankensektor brachen die Aktien der Credit Suisse (-9,6%) ein und marktierten ein Allzeittief. UBS stürzten um 7,7 Prozent ab. Ebenso standen die Versicherungtitel wie Swiss Re, Swiss Life und Zurich unter Druck und büssten bis zu 4,3 Prozent ein. Holcim (-3,6%) kaufte in Mexiko zu. Unter den Nebenwerten fielen Metall Zug nach Vorlage von Geschäftszahlen um 1,5 Prozent. HIAG (+0,8%) berichtete für 2022 erfolgreiche Entwicklungen von Immobilienprojekten.

International markets

Europe

Europas Börsen sind mit schweren Verlusten in die neue Woche gestartet. Die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) liess die Anleger vorsichtig agieren. Der DAX verlor 3 Prozent auf 14.959, der Euro-Stoxx-50 büsste 3,1 Prozent auf 4.097 ein. Die Blicke richten sich aber zunächst auf die geldpolitische Entscheidung der EZB am Donnerstag. Hier gehen Analysten weiterhin von einer Zinserhöhung von 50 Bp aus. Im Bankensektor (-5,8%) ging es für Commerzbank 12,7 Prozent nach unten, Deutsche Bank verloren immerhin 4,9 Prozent. In dem sehr schwachen Gesamtmarkt hielten sich Biotechaktien vergleichsweise gut. Stützend wirkte Konsolidierungsfantasie: So hat Sanofi (-1,7%) den Kauf des US-Biopharmaunternehmens Provention Bio für rund 2,9 Milliarden Dollar bekannt gegeben. Der US-Pharmakonzern Pfizer verstärkt derweil sein Onkologie-Portfolio mit der Übernahme des Biotech-Unternehmens Seagen für 43 Milliarden Dollar. Morphosys gewannen 1,3 Prozent. Keinen stärkeren Impuls auf die SAP-Aktien (-3%) lieferte der Verkauf von Qualtrics. Porsche legte Zahlen vor, die Aktie schloss 3,9 Prozent im Minus. Der Sportwagenhersteller hat vergangenes Jahr trotz nur leicht steigender Autoverkäufe und hoher Kosten sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis erheblich erhöht. Der Gewinn stieg deutlich überproportional zum Umsatz, weshalb die operative Umsatzrendite auf 18,0 von 16,0 Prozent im Vorjahr kletterte. Die 2022er-Zahlen liegen alles in allem einen Touch unter den Erwartungen, kommentierte ein Händler.

United States

Die Wall Street hat am Montag nach einem extrem volatilen Verlauf uneinheitlich geschlossen. Angesichts des Hauptthemas, dem Kollaps der SVB Bank, sprachen Händler von einer hohen Nervosität am Markt - abzulesen an der ausgeprägten Volatilität. Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 31.819 Punkte, der S&P-500 büsste 0,2 Prozent ein und der der Nasdaq-Composite stieg um 0,4 Prozent. Den 923 (Freitag: 431) Kursgewinnern standen dabei 2.148 (2.659) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 67 (69) Titel. Bankenwerte zeigten sich schwach, so fielen Goldman Sachs und JP Morgan um 3,7 bzw. 1,8 Prozent. Die Titel einiger kleinerer Institute stürzten dramatisch ab, so brachen etwa Western Alliance um 47 Prozent, Pacwest Bancorp um 21 Prozent, First Republic Bank um 62 Prozent und Metropolitan Bank um 43,8 Prozent ab. Der Flugzeughersteller Boeing steht vor einem Grossauftrag aus Saudi-Arabien. Zwei saudische Fluggesellschaften seien kurz davor, insgesamt 78 Maschinen des Typs 787 Dreamliner zu bestellen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Hinzu käme eine Option über 40 weitere Flugzeuge. Der Kurs gewann 0,1 Prozent. Pfizer legten um 1,9 Prozent zu. Der Pharmakonzern verstärkt sein Onkologieportfolio mit der Übernahme des Biotechnologie-Unternehmens Seagen. Pfizer hatte sich mit Seagen auf eine Übernahme für 43 Milliarden US-Dollar geeinigt. Seagen schossen um 14,5 Prozent nach oben. Der französische Pharmakonzern Sanofi schluckt das US-Biopharmaunternehmen Provention Bio für rund 2,9 Milliarden Dollar, Provention Bio rückten um knapp 260 Prozent vor.

Asia

Die Aktienmärkte in Ostasien zeigen sich am Dienstag mit teils deutlichen Abschlägen. Die anhaltenden Sorgen vor den Auswirkungen des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA ziehen die Börsen in der Region nach unten. An der Börse in Tokio büsst der Nikkei-Index 2,3 Prozent ein. Belastet wird der Index von Finanzwerten. So knickt die Aktie von Sumitomo Mitsui Financial Group um 7,6 Prozent ein. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verliert 1,8 Prozent. Die Aktie von HSBC gibt um 4,8 Prozent nach, AIA Group um 3,9 Prozent. Auf dem chinesischen Festland notierte der Schanghai-Composite 0,8 Prozent leichter. In Südkora fällt der Kospi um 2,4 Prozent.

Bonds

Am US-Rentenmarkt sprachen Händler von Flucht in vermeintliche Sicherheit, aber auch vom Auspreisen von Zinserhöhungsspekulationen. Denn die Krise im Bankensektor dürfte die Fed in ihrem Zinserhöhungszyklus ausbremsen, hiess es. Die Notierungen schossen nach oben und schickten die Renditen massiv auf Talfahrt. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen sank um mehr als 60 Basispunkte oder 0,6 Prozentpunkte auf 3,962%. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen fiel um 16 Basispunkte auf 3,53%.

Analysis

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Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.