Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 13.03.2023
Morning news

US-Behörden kündigen Schritte zum Schutz von Einlagen bei insolventer SVB an

Topic of the day

Wenige Tage nach der Schliessung der insolventen Silicon Valley Bank (SVB) haben die US-Behörden weitreichende Schritte zum Schutz der Einlagen bei dem Kreditinstitut angekündigt und auch anderen Geldhäusern Hilfen zugesagt. Die US-Notenbank Fed, das Finanzministerium und der Bundeseinlagensicherungsfonds FDIC teilten am Sonntag mit, SVB-Einleger hätten ab Montag Zugriff auf "ihr gesamtes Geld". Der Steuerzahler werde dafür nicht aufkommen müssen. Auch werde der Zugang zu allen Einlagen bei der Signature Bank mit Sitz in New York ermöglicht, hiess es weiter in der gemeinsamen Erklärung der Behörden. Die Bank war ebenfalls in Schwierigkeiten geraten und am Sonntag von den US-Behörden geschlossen worden. Zudem kündigte die US-Notenbank Fed an, sie werde Banken zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, um die Bedürfnisse ihrer Einleger zu erfüllen - das dürfte auch Abhebungen betreffen. "Wir ergreifen entscheidende Massnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft, indem wir das Vertrauen der Öffentlichkeit in unser Bankensystem stärken", erklärten die Behörden. Das US-Bankensystem sei nach wie vor widerstandsfähig und stehe auf einem soliden Fundament. US-Präsident Joe Biden versprach am Sonntag, die Verantwortlichen für die Pleite der Banken zur Rechenschaft zu ziehen. Die SVB ist eine in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannte Bank, die aber seit den 1980er Jahren eine grosse Rolle bei der Finanzierung von Startup-Unternehmen in den USA spielte.

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Swiss stocks

Schwach hat sich der Schweizer Aktienmarkt am letzten Handelstag der Woche gezeigt. Der SMI verlor -1,7 Prozent auf 10.765 Punkte. Alle 20 SMI-Werten schlossen im Minus. Umgesetzt wurden 89,4 (zuvor: 52,29) Millionen Aktien. Unter den Finanzwerten sackten Credit Suisse um 4,4 Prozent ab, UBS ebenfalls um 4,4 Prozent und Partners Group sogar um 6,2 Prozent. Bei den Versicherern fielen Zurich Insurance um 3,1 Prozent und Swiss Re um 2,7 Prozent. Auch andere Aktien wurden von der Verkaufswelle erfasst. 13 der 20 SMI-Werte verloren mehr als 2 Prozent. Deutlicher abwärts ging es etwa mit ABB (-3,8%), Alcon (-3,7%) oder Logitech (-3,3%). Abgebremst wurden die SMI-Verluste von den Schwergewichten, die sich besser hielten, vor allem Nestle (-0,2%) und Roche (-0,2%). Ausserhalb des SMI gab es aber auch Gewinner. So wurden die Zahlen von U-Blox für 2022 wie auch der Ausblick auf das laufende Jahr positiv aufgenommen, für die Aktie ging es um 11,5 Prozent nach oben. Die Analysten der UBS stellen zum einen das 2022er EBITDA heraus, das 13 Prozent über der Markterwartung ausgefallen ist.

International markets

Europe

An den europäischen Aktienmärkten ist es am Freitag deutlicher abwärts gegangen. Die schlechten Nachrichten kamen aus dem US-Bankensektor, was den gesamten Sektor in Mitleidenschaft zog. Dies sorgte auch für Druck in Europa, der DAX fiel um 1,3 Prozent auf 15.428 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 1,3 Prozent auf 4.230 Punkte nach. Schwächste Branche in Europa waren die Banken mit einem Minus von 3,8 Prozent, für die Finanzdienstleister ging es 2,8 Prozent nach unten. Deutsche Bank verloren 7,3 Prozent, Commerzbank 2,6 Prozent, Societe Generale 4,5 Prozent und Banco Santander 4,2 Prozent. Daimler Truck hat Daten und Ausblick vorgelegt. Der Umsatz im Gesamtjahr 2022 lag dabei etwas unter Erwartung. Der Ausblick auf 2023 fiel aber deutlich optimistischer als befürchtet aus, hiess es. Die Aktien gaben um 4,5 Prozent nach, folgten damit dem Minus im ganzen Autosektor. Hypoport brachen um 17,2 Prozent ein, nachdem das Unternehmen bei der Vorlage vorläufiger Zahlen einen schwachen Ausblick ablieferte. Zu den wenigen Aktien im Plus zählten die des Rüstungsherstellers Leonardo (+2,8%) aus Italien dank starker Jahreszahlen. In Frankreich stiessen dagegen die Jahreszahlen von Casino auf Missfallen. Denn die Hypermarche-Kette will keine Dividende für vergangenes Jahr zahlen. Die Aktien verloren 5,6 Prozent.

United States

Die Wall Street hat den Freitag mit deutlichen Verlusten beendet. Im Blick standen der US-Arbeitsmarktbericht und der Banken-Sektor. Dieser lag nach einem volatilen Verlauf schliesslich 0,5 Prozent im Minus. Sorgen, dass die in Schwierigkeiten geratene Bank SVB auf den Sektor übergreifen könnte, drückten die Aktien, während Anleihenotierungen nach oben sprangen. Der Dow-Jones-Index verlor 1,1 Prozent auf 31.910 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,8 Prozent. Im Dow-Jones-Index fielen die Aktien von Goldman Sachs um 4,2 Prozent. Die Papiere von JP Morgan lagen dagegen 2,5 Prozent im Plus. Western Alliance verloren 21 Prozent und First Republic Bank 15 Prozent. Im Hintergrund schwelte die Furcht, dass die Krise der SVB übergreifen könnte. Für Gap ging es um 6,1 Prozent nach unten. Der Modehändler meldete für sein viertes Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang und eine Verlustausweitung auf 273 von 16 Millionen Dollar vor Jahresfrist. Caterpillar verloren 5,8 Prozent. Die UBS ist der Ansicht, dass die Gewinndynamik bei dem Unternehmen bis 2024 nicht ausreicht, um den aktuellen Aktienkurs zu rechtfertigen. Die Analysten senken die Einstufung auf "Verkaufen".

Asia

Die Aktienmärkte in Ostasien zeigen sich zu Wochenbeginn mit einer uneinheitlichen Tendenz. An der Börse in Japan verliert der Nikkei-Index 1,4 Prozent. Belastet wird der Index von einem stärkeren Yen, was auf die Aktien von Exportwerten drückt. So büsst die Aktie von Nissan Motor 5,3 Prozent ein und Mitsubishi Motors verlieren 7,2 Prozent. Auch Finanzwerte stehen unter Abgabedruck: Sumitomo Mitsui Financial Group geben um 4,5 Prozent nach, Mizuho Financial fallen um 5,4 Prozent. Die chinesischen Börsen verzeichnen indessen Aufschlägen. In Hongkong legt der Hang-Seng-Index um 2,0 Prozent zu, gestützt von Technologiewerten. So steigen Netease um 3,8 Prozent und Tencent um 4,7 Prozent. Auf dem chinesischen Festland notiert der Schanghai-Composite 0,8 Prozent im Plus. In Südkorea zeigt sich die Börse in Seoul mit Aufschlägen von 0,6 Prozent.

Bonds

Die Renditen von US-Staatsanleihen sind am Freitag nach der Veröffentlichung des Beschäftigungsberichts gesunken. Die Rendite der 2-jährigen Treasury-Note verzeichnete angesichts des Zusammenbruchs der kalifornischen Silicon Valley Bank den stärksten Rückgang seit 2008 und gab um 28 Basispunkte auf 4,595 % nach. Die 10-jährigen US-Treasury-Notes fielen um 20 Basispunkte auf 3,705 %. Bei den Eidgenossen wurden sechs Bonds zu tieferen Kursen rapportiert. Die Rendite zweijähriger Anleihen der Eidgenossenschaft wurde zuletzt mit 1,049 und die der zehnjährigen mit 1,346% angegeben.

Analysis

Baader erhöht Ziel Lindt & Sprüngli auf 9.700 (9.600) CHF - Reduce

UBS erhöht Holcim-Ziel auf 63 (51) CHF - Neutral

Stifel erhöht Inficon-Ziel auf 865 (780) CHF - Hold

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.