By Swissquote Analysts
Geberit erhöht Dividende für 2022 trotz Gewinnrückgang
Topic of the day
Geberit hat im Geschäftsjahr 2022 wegen der hohen Rohstoff- und Energiepreise weniger Gewinn erzielt als im Vorjahr. Die Dividende soll dennoch leicht erhöht werden. Der operative Gewinn (EBITDA) reduzierte sich um 15,0 Prozent auf 909 Millionen Franken, womit das Rekordergebnis des Vorjahres nicht mehr erreicht wurde. Die entsprechende Marge ging um 4,1 Prozentpunkte auf 26,8 Prozent klar zurück. Verantwortlich für dieses Minus waren insbesondere die massiv angestiegenen Kosten sowie die Währungsentwicklung, wie der Sanitärtechnik-Konzern am Mittwochmorgen mitteilte. Dies habe die Ergebnisse auf allen Stufen deutlich negativ beeinflusst. Im Berichtsjahr seien die Preise im Vergleich zur Vorjahresperiode bei den Rohmaterialien insgesamt währungsbereinigt um beinahe einen Fünftel gestiegen, während sich der Preise für Energie verdoppelt habe. Dies habe zusätzliche Kosten von insgesamt 244 Millionen Franken verursacht. Die Dividende soll trotz des Gewinnrückgangs auf 12,60 Franken um 10 Rappen erneut erhöht werden. Das wäre die zwölfte Dividendenerhöhung in Folge.
Swiss stocks
Leichter hat die schweizerische Aktienbörse den Handel am Dienstag beendet. Der SMI verlor 0,7 Prozent auf 11.064 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und 1 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 36,18 (zuvor: 40,97) Millionen Aktien. Die Lindt-Aktie notierte unverändert und schlug sich damit besser als der breite Markt, zwischenzeitlich notierte sie auch im Plus. Die Zahlen des Schokoladenherstellers wurden im Handel prinzipiell positiv gewertet. "Die hochpreisigen Schokoladen sprechen ohnehin eine Käuferschaft an, die weniger preissensitiv ist", sagt ein Händler. Daher seien Preiserhöhungen bei Lindt im allgemein steigenden Umfeld leichter durchsetzbar und würden den Absatz nicht gefährden. Die Profitabilität sei gut, die EBIT-Marge von 15,0 Prozent habe daher genau die hauseigene und die Markterwartung getroffen. Der Ausblick auf 2023 wurde bestätigt. Lindt-Aktien blieben damit attraktiv für Langfrist-Investoren. Dufry steigerten sich um 2,2 Prozent. Bei dem Unternehmen sei die Geschäftsentwicklung 2022 geprägt gewesen von der Erholung des Reiseaufkommens, vor allem in der westlichen Hemisphäre, kommentiert Baader Helvea die Zahlen des Betreibers von Duty-Free-Shops.
International markets
Europe
US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat am Dienstag eine vorsichtige Haltung an den europäischen Aktienmärkten ausgelöst. Der DAX fiel um 0,6 Prozent auf 15.560 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,8 Prozent auf 4.279 Punkte nach. Größter DAX Verlierer waren Vonovia mit einem Abschlag um 5,6 Prozent. Ein Händler verwies auf eine Razzia bei dem Immobilienkonzern, die Staatsanwaltschaft erhebe Korruptionsvorwürfe unter anderem gegen operative Mitarbeiter und Nachunternehmer. Das Unternehmen hat die Razzia bestätigt. Zudem belastete der erneute Dreh der Renditen nach oben den Kurs. Henkel fielen um 2,7 Prozent. Der Konzern hat zwar die im November angehobenen Ziele für Umsatz, Marge und Gewinn je Aktie erreicht und teilweise übertroffen. Bernstein sprach aber von einer Enttäuschung: Das organische Wachstum habe im vierten Quartal mit 6,0 Prozent zwar 80 Basispunkte über der Konsenserwartung gelegen, doch sei dies vollständig auf die besser als erwartet ausgefallene Entwicklung bei Klebstoffen zurückzuführen, während die beiden Verbraucherbereiche Beauty Care und Laundry & Homecare deutlich hinter den Annahmen zurückgeblieben seien.
United States
Mit kräftigen Verlusten hat sich die Wall Street am Dienstag präsentiert. Gedrückt wurden die Kurse von Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats, die als falkenhaft gelesen wurden. Der Dow-Jones-Index verlor 1,7 Prozent auf 32.856 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,5 Prozent und der Nasdaq-Composite verlor 1,2 Prozent. Den 672 (Montag: 1.105) Kursgewinnern standen dabei 2.395 (1.953) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 75 (97) Titel. Powell hatte seine Bereitschaft zu stärkeren Leitzinsanhebungen angedeutet. Im Redetext für Powells halbjährliche Anhörung hieß es: "Die jüngsten Konjunkturdaten sind besser ausgefallen als erwartet, was darauf hindeutet, dass das endgültige Zinsniveau wahrscheinlich höher ausfallen wird als bisher angenommen." Sollte die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt sei, wäre die Fed bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu beschleunigen. Für die Aktien von Thredup ging es um 51 Prozent nach oben. Der Betreiber einer Handelsplattform für gebrauchte Kleidung hat mit den Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen und zugleich angekündigt, das für 2023 avisierte Umsatzziel zu erreichen. WW International (ehemals Weight Watchers) warnte zwar vor schwächeren Umsätzen für das erste Quartal und teilte mit, dass die Zahl der Anmeldungen in diesem Jahr bisher rückläufig sei. Zuvor hatte das Wall Street Journal aber berichtet, dass das Unternehmen die Telemedizin-Plattform Sequence für 106 Millionen Dollar kaufe, um Zugang zum Markt für Medikamente wie Ozempic und Wegovy zu erhalten, die Diabetes und Fettleibigkeit bekämpfen. Die Aktie kletterte um 79 Prozent.
Asia
Der falkenhafte Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats sorgt auch in Asien für Verkaufsstimmung - wie zuvor schon an der Wall Street. Am stärksten geht es in Hongkong nach unten, angeführt von den als besonders zinsempfindlich geltenden Technologieaktien, die in der gesamten Region zu den grösseren Verlierern gehören.
Bonds
Am US-Anleihemarkt reagierten vor allem die Kurzläufer auf die Powell-Aussagen. Die Zweijahresrendite legte um knapp 12 Basispunkte zu auf 5,01 Prozent. Die Zehnjahresrendite gewann lediglich einen Basispunkt auf 3,97 Prozent. Teilnehmer gingen derweil davon aus, dass sich die weiteren Bewegungen vor dem Arbeitsmarktbericht am Freitag in Grenzen halten werden.
Analysis
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