Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 23.02.2023
Morning news

Schindler-Gewinn von Altlasten und China-Talfahrt in die Tiefe gerissen

Topic of the day

Schindler hat im vergangenen Jahr schwer mit Altlasten, der Talfahrt in China, Lieferkettenproblemen und der Teuerung gekämpft. Der Gewinn des Schweizer Lift- und Rolltreppenherstellers sauste in die Tiefe. Im laufenden Jahr soll es wieder aufwärts gehen. Der Betriebsgewinn (EBIT) brach um 22,5 Prozent auf 904 Millionen Franken ein, wie der Konzern bekannt gab. Das ist der erste Taucher unter die Milliardengrenze und damit das schlechteste Resultat seit einem Jahrzehnt. Unter dem Strich brach der Reingewinn um ein Viertel auf 659 Millionen Franken ein. Dagegen stieg der Umsatz um 1 Prozent auf 11,35 Milliarden Franken. Beim Umsatz geht Schindler für 2023 von einem Wachstum im unteren einstelligen Bereich in Lokalwährungen aus. Bedingt durch die Verlangsamung der Weltwirtschaft und den Druck auf die Immobilien- und Baubranche erwartet der Konzern einen weiteren Rückgang bei Neuanlagen, während Modernisierungen und Service in allen Regionen weiterwachsen sollten. Schindler legten zu, der Kurs stieg um 7,6 Prozent. Das Unternehmen zahlt trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 4 Franken je Aktie.

Swiss stocks

Gut behauptet ist der schweizerische Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 11.300 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursgewinner und neun -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 38,39 (zuvor: 65,31) Millionen Aktien. Verluste verzeichneten Technologiewerte, die ihren US-Pendants nach unten folgten, die unter der Erwartung steigender Zinsen gewöhnlich besonders stark leiden. Logitech gaben um 3,6 Prozent nach, zusätzlich belastet von der Abstufung auf "Neutral" durch die UBS. Die Analysten bemängelten die mangelnde Prognosesicherheit des Umsatzes, besonders vor dem Hintergrund des harten Wettbewerbs und der niedrigen Markteintrittshürden. Bei Givaudan (+1,4%) wurde ein Zukauf positiv aufgenommen. Mit der Übernahme des US-Bioscience-Unternehmens Amyris festige das Unternehmen seine Stellung auf dem schnell wachsenden Kosmetikmarkt, hiess es von Vontobel. Credit Suisse (+2,3%) erholten sich etwas von dem Kursverlust des Vortags. Ursächlich für das Minus war die Nachricht, dass die schweizerische Finanzaufsicht Finma Aussagen des Verwaltungsratsvorsitzenden Axel Lehmann über Nettomittelabflüsse dahingehend prüft, ob diese möglicherweise irreführend waren. Richemont sanken um 0,2 Prozent. Am Dienstag hatten kurz vor Handelsschluss Gerüchte über ein Interesse der französischen LVMH die Aktie steil nach oben getrieben. Marktteilnehmer winkten jedoch ab, solche Gerüchte seien schon öfter umgegangen. Swatch verbilligten sich um 0,9 Prozent. Siegfried, ein Auftragsfertiger der Pharmaindustrie, hat derweil die Erwartungen im vergangenen Geschäftsjahr verfehlt. Die Aktie sackte um 10,3 Prozent ab.

International markets

Europe

Nach einem Schwächeanfall im frühen Handel haben die europäischen Aktienmärkte am Aschermittwoch kaum verändert geschlossen. Der DAX legte eine Nullummer hin und verabschiedete sich bei 15.400 Punkten. Das Thema unter den Investoren war die Entkonsolidierung des Bad Homburger Konzerns Fresenius. Fresenius gaben nach Zahlen um 4,4 Prozent nach, die Aktie der Tochter Fresenius Medical Care haussierte dagegen um 7,3 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,2 Prozent auf 4.243 Zähler. Nach enttäuschenden Zahlen von Rio Tinto stellte der Sektor-Index der Minenwerte mit einem Abschlag von 2,1 Prozent den Verlierer. BASF gaben um 0,2 Prozent nach. Der Chemiekonzern könnte einen Teil seiner Ammoniak-Produktion in Ludwigshafen stilllegen. Das wird BASF nach Informationen des Handelsblatts am kommenden Freitag bei einer Pressekonferenz zur Jahresbilanz bekanntgeben. BASF betreibt in Ludwigshafen bisher zwei Ammoniak-Anlagen, die im vergangenen Jahr wegen der hohen Gaspreise zeitweise heruntergefahren wurden. Rio Tinto gaben in London 3,6 Prozent ab. Der Nettogewinn ist im vergangenen Jahr um 41 Prozent gesunken und hat auch die Erwartungen verfehlt. Danone gewannen dagegen 4,5 Prozent. "Das organische Wachstum ist mit einem Plus von 7 Prozent etwas höher als erwartet ausgefallen", sagt ein Händler. Die übrigen Geschäftszahlen lägen im Rahmen der Erwartungen, und das gelte auch für den Ausblick. Wolters Kluwer (+5,4%) stiegen nach Vorlage von Geschäftszahlen. Die Zahlen liegen laut Citi knapp über den Erwartungen. Überraschend sei aber vor allem der Ausblick auf ein organisches Wachstum von 6 Prozent. Der Konsens habe hier bisher nur mit 4 Prozent gerechnet.

United States

Etwas leichter bis behauptet haben die Aktienkurse an den US-Börsen den Handel am Mittwoch beendet, nachdem das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Hoffnungen auf langsamere Zinserhöhungen oder gar eine Zinspause zerschlagen hatte. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent niedriger, der S&P-500 fiel um 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Composite beendete den Handel 0,1 Prozent höher, doch hatten die Nasdaq-Indizes am Vortag deutlichere Verluste eingefahren. An der Nyse wurden 1.595 (Dienstag: 384) Kursgewinner gesehen, denen 1.466 (2.721) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 75 (69) Titel. Die Aktien des Online-Stellenvermittlers ZipRecruiter sackten nach Umsatzrückgang und schwachem Ausblick um fast 23 Prozent ab. Das IT-Sicherheitsunternehmen Palo Alto Networks wartete dagegen mit einem erhöhten Ausblick auf. Die Aktie wurde 12,5 Prozent höher gehandelt. Beim Inneneinrichter La-Z-Boy (+15,1) kamen verbesserte Ergebnisse und Umsätze gut an. Der Eigenheimbauer Toll Brothers (+3,0%) meldete zwar einen rückläufigen Quartalsgewinn und -umsatz, schnitt damit aber jeweils immer noch besser als gedacht ab. Intel sanken um 2,3 Prozent, nachdem der Chiphersteller seine Dividende drastisch um 66 Prozent gekürzt und den pessimistischen Ausblick vom Januar bekräftigt hatte.

Asia

Die asiatischen Aktienmärkte zeigen sich am Donnerstag uneinheitlich. In Seoul geht es kräftiger nach oben um 1,1 Prozent, nachdem die südkoreanische Notenbank die Leitzinsen dieses Mal unverändert gelassen hat. In Hongkong kann der HSI nach einem leichteren Start inzwischen ein halbes Prozent zulegen, während Schanghai behauptet tendiert. In Tokio wird aufgrund des Feiertags zum Geburtstag des Kaisers nicht gehandelt. Unter den Einzelwerten legen Hongkong Exchange um 4,2 Prozent zu. Der Börsenbetreiber hat Geschäftszahlen vorgelegt, die gut ankommen.

Bonds

Am US-Rentenmarkt entspannte sich zur Wochenmitte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 4 Basispunkte auf 3,918 %. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen fiel um 1 Basispunkt auf 4,693%.

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