Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 06.02.2023
Morning news

Totalenergies legt Adani-Engagement von 3,1 Milliarden US-Dollar offen

Topic of the day

Totalenergies ist von den Turbulenzen bei der indischen Adani-Gruppe betroffen. Der französische Energiekonzern hat seinen Investoren mitgeteilt, dass er ein „begrenztes“ Engagement in Höhe von 3,1 Milliarden US-Dollar bei dem Mischkonzern habe, was 2,4 Prozent seiner weltweiten Investitionsaktivitäten entspreche. Die Adani-Gruppe hat bis Freitag mehr als 110 Milliarden Dollar an Marktwert verloren, nachdem der US-Leerverkäufer Hindenburg Research ihr vor über einer Woche weitreichende Betrügereien vorgeworfen hat. Die Totalenergies SE hält den Angaben zufolge eine Beteiligung von 50 Prozent an dem Unternehmen Adani Total Private Limited, 37,4 Prozent an Adani Total Gas Ltd., und eine 20-prozentige Minderheitsbeteiligung an Adani Green Energy sowie 50 Prozent an den Solaranlagen des Joint Ventures AGEL23. Das Gemeinschaftsunternehmen soll die Solarstromerzeugung in Indien ausbauen. Da diese Investitionen nach der Equity-Methode bilanziert werden, hat Totalenergies laut seiner Mitteilung in seinen Büchern keine Neubewertung der Beteiligungen an den börsennotierten Unternehmen Adani Total Gas und Adani Green Energy vorgenommen.

Swiss stocks

Mit einem deutlichen Plus hat der schweizerische Aktienmarkt den letzten Handelstag der Woche beendet. Der SMI verbesserte sich um 1,4 Prozent auf 11.349 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und 5 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 47,88 (zuvor: 65,45) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten standen Zur Rose im Fokus, die um 30,4 Prozent nach oben sprangen. Zur Eröffnung hatte das Plus sogar über 90 Prozent betragen. Händler sprachen von panischen Short-Eindeckungen, nachdem die Aktie der Schweizer Online-Apotheke als klarer „Underperformer“ gegenüber Shop Apotheke gehandelt wurde. Im SMI gewannen die Aktien von Roche, Novartis und Nestle bis zu 3,1 Prozent. Auch für die Aktie von ABB ging es mit 2,6 Prozent deutlicher nach oben. Hier sprachen Teilnehmer von einer Erholung von den deutlichen Abgaben am Vortag, als die Papiere nach den Quartalszahlen und einem positiven Ausblick 2,8 Prozent verloren hatten. Für die Aktie von Bystronic ging es nach Geschäftszahlen um 0,3 Prozent nach unten.

International markets

Europe

Nach der Rally vom Vortag haben Europas Börsen am Freitag wenig verändert geschlossen. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 15.476, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,4 Prozent auf 4.258. Zeitweise notierten die Indizes deutlich tiefer. Die Bekanntgabe der Erzeugerpreise im Euroraum bewegte nicht. Und das obgleich diese im Dezember gegenüber dem Vormonat wider Erwarten gestiegen sind. Die Jahresrate sank dagegen. Vermutlich gilt die Datenreihe als überholt, da sie noch aus dem alten Jahr stammt, und seitdem die Energiepreise weiter gefallen sind. Trotz überzeugender Geschäftszahlen schloss die spanische Caixabank 2,7 Prozent niedriger. Als „stark“ stufte ein Aktienhändler den Nettogewinn ein, der im vierten Quartal um 62 Prozent gestiegen ist. Die Bank hat eine Dividende von 23 Cent angekündigt, verzichtet allerdings auf zusätzliche Aktienrückkäufe. Damit fehle das Tüpfelchen auf dem i, so Jefferies. Intesa Sanpaolo verloren nach Zahlen 2,9 Prozent. Bei Immobilienwerten kam es nach der Rally vom Vortag zu Gewinnmitnahmen: Vonovia verloren 2,8 Prozent oder LEG Immobilien 3,1 Prozent. Für Aroundtown ging es 4,7 Prozent nach unten. Im SDAX stiegen SGL Carbon um 12,5 Prozent auf 8,75 Euro, nachdem Stifel das Kursziel auf 13 von 9 Euro erhöht hatte.

United States

Mit Abgaben hat die Wall Street zum Wochenschluss den Handel beendet. Ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht und enttäuschende Geschäftszahlen von Apple, Amazon und Alphabet sorgten letztlich für deutlichere Abgaben. Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für Januar lag mit einem Zuwachs von 517.000 Stellen ausserhalb der Landwirtschaft klar über der Erwartung der Ökonomen von 187.000. Zudem sank die Arbeitslosenquote von 3,5 auf 3,4 Prozent, während hier mit einem Anstieg auf 3,6 Prozent gerechnet worden war. Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 33.926 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,0 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 1,6 Prozent nach unten. Dabei standen den 779 (Donnerstag: 2.197) Kursgewinnern 2.302 (914) -verlierer gegenüber und 79 (102) Titel schlossen unverändert. Apple stiegen nach anfänglichen Verlusten um 2,4 Prozent auf 154,50 Dollar. Der iPhone-Hersteller verbuchte im ersten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang, der stärker ausfiel als ohnehin schon befürchtet. Auch gewinnseitig wurde die Erwartung verfehlt. Händler begründeten das Plus mit verstärkten Käufen in die Schwäche hinein. Zudem hat Morgan Stanley die Einstufung „Overweight“ mit einem Kursziel von 175 Dollar bestätigt. Amazon büssten 8,4 Prozent ein. Der Online-Einzelhandelsriese enttäuschte mit dem Gewinn, während der Umsatz im vierten Quartal besser als gedacht ausfiel. Für das Gesamtjahr berichtete Amazon aber den ersten Verlust seit 2014. Auch fiel die Umsatzschätzung für das laufende Erstquartal enttäuschend aus.

Asia

An den Börsen in Ostasien und Australien geht es zu Beginn der Woche überwiegend nach unten. Die jüngsten Spannungen zwischen den USA und China nach dem Abschuss eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons durch die US-Streitkräfte setzen die chinesischen Börsen zusätzlich unter Druck. In Hongkong geht es mit dem Hang-Seng-Index um 2,4 Prozent nach unten. Der Schanghai-Composite-Index verliert 0,9 Prozent. Verkauft werden, wie schon am Freitag in den USA, vor dem Hintergrund kräftig gestiegener Marktzinsen in den USA die als zinssensitiv geltenden Technologiewerte. In Hongkong geben Alibaba um 3,2 und JD.com um 4,6 Prozent nach.

Bonds

Am US-Anleihemarkt machten die Renditen am Freitag einen Sprung nach oben. Die Rendite 10-jähriger Papiere stieg um 14,0 Basispunkte auf 3,54 Prozent. Die Märkte gehen nach dem starken Arbeitsmarktbericht davon aus, dass die Falken in der Geldpolitik die Oberhand behalten, und rechnen mit zwei weiteren Zinserhöhungen um 25 Basispunkte bis Mai, so dass der Leitzins laut CME FedWatch zwischen 5 und 5,25 Prozent liegen wird.

Analysis

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Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.