Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 27.01.2023
Morning news

Börsenreport vom 27.01.2023

Topic of the day

Der Halbleiterhersteller STMicroelectronics hat im vierten Quartal von seinen Segmenten Automotive und Microcontroller profitiert. Umsatz und Gewinn legten kräftig zu. STMicro steigerte den Umsatz im Schlussquartal auf 4,42 Milliarden US-Dollar von 3,56 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das Geschäft mit Halbleitern für die Automobilindustrie steuerte 1,7 Milliarden Dollar bei. Analysten hatten im Factset-Konsens mit einem Konzernumsatz von 4,41 Milliarden gerechnet. Der Nettogewinn kletterte auf 1,25 Milliarden Dollar von 750 Millionen. Hier hatte die Analystenprognose auf 1,07 Milliarden gelautet. Der vielbeachtete Bruttogewinn legte auf 2,1 von 1,6 Milliarden Dollar zu, womit eine Bruttomarge von 47,5 Prozent erzielt wurde. Der Konzern selbst hatte 47,3 Prozent in Aussicht gestellt. Der operative Gewinn stieg auf 1,29 Milliarden von 885 Millionen Dollar. Die entsprechende Marge betrug 29,1 Prozent.

Swiss stocks

Leichter ist der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Ein etwas über den Erwartungen liegendes starkes Wirtschaftswachstum in den USA dämpfte Hoffnungen, dass die US-Notenbank schon bald das Tempo ihrer Zinserhöhungen drosseln könnte. Der SMI verlor 0,8 Prozent auf 11.318 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und sechs -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 49,05 (zuvor: 36,49) Millionen Aktien. Den prozentual höchsten Kursverlust verzeichnete die Novartis-Aktie, die von der Citigroup auf Neutral von Buy zurückgestuft worden war und daraufhin um 3,1 Prozent fiel. Mit Nestle (-2,6%) und Roche (-1,6%) verzeichneten zwei weitere SMI-Schwergewichte überdurchschnittlich hohe Abgaben. Bei Lonza (+1,7%) kam es zu Anschlusskäufen. Die am Vortag veröffentlichten Zahlen waren letztlich positiv aufgenommen worden, nun reagierten Analysten mit positiven Kommentaren. So hat Jefferies das Kursziel für Lonza auf 600 von 575 Franken erhöht und die Kaufempfehlung bekräftigt. Die Givaudan-Aktie rückte um 1,7 Prozent vor. Hier nutzten Anleger die negative Kursreaktion auf die Zahlen des Duft- und Aromenspezialisten vom Mittwoch zum Einstieg.

International markets

Europe

Europas Börsen haben am Donnerstag mit Aufschlägen geschlossen. Die Bekanntgabe der US-BIP-Daten setzte an den Börsen keine nachhaltigen Akzente. Der DAX gewann 0,3 Prozent auf 15.133 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,6 Prozent auf 4.174 Zähler zu. Die Berichtssaison nahm weiter Fahrt auf, nach ersten Geschäftszahlen von RWE am Mittwochnachmittag legten nun mit SAP und Sartorius zwei weitere DAX-Unternehmen ihre Daten vor. Unter Druck mit 0,9 Prozent standen SAP nach ihren Quartalszahlen. Das Cloud-Geschäft hat sich zwar stark entwickelt, Fragen hatten die Analysten der Citi aber zum freien Cashflow, der deutlich schwächer ausgefallen sei. Laut Baader lagen die Ergebnisse insgesamt für 2022 eher am unteren Rand der Unternehmensprognose und leicht unter Konsens. Als sehr überraschend werteten Händler die Ankündigung von SAP, sich von ihrer Beteiligung Qualtrics trennen zu wollen. Einige Stimmen sahen dies positiv, da die Unternehmenskulturen nie zusammengepasst hätten und keine Synergien entstanden seien. Sartorius sprangen um 6,5 Prozent nach oben. Händler sahen dahinter nur Short-Eindeckungen von Anlegern, die auf sehr schwache Daten gesetzt hatten. Die Geschäftszahlen selbst wurden eher durchwachsen bewertet.

United States

Am Donnerstag haben Anleger an der Wall Street wieder etwas mutiger agiert. In der insgesamt eher mässig verlaufenden Berichtsperiode suchten die Investoren nach Strohhalmen und wurden bei Tesla fündig. Der Elektroautobauer legte Geschäftszahlen mit Licht und Schatten vor, Anleger konzentrierten sich aber auf die positiven Aspekte – der Kurs zog um 11 Prozent an. Tesla steigerte im vierten Quartal sowohl Umsatz als auch Gewinn. Der Gewinn verfehlte die Markterwartung knapp. Auf bereinigter Basis fiel er aber etwas über der Konsensschätzung aus. Der Umsatz blieb unter den Erwartungen. Die Produktionsziele fanden aber starken Anklang am Markt. Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent, gebremst von IBM. S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen hingegen um 1,1 bzw 1,8 Prozent Eine Kursrally lösten die überraschenden Verkaufspläne des deutschen Software-Unternehmens SAP für die US-Tochter Qualtrics aus. Der Kurs schoss um 33 Prozent in die Höhe. Vor diesem Hintergrund spielten die aktuellen Geschäftszahlen, die positiv ausfielen, keine Rolle. IBM (-4,5%) meldete einen gestiegenen Nettogewinn, der auf bereinigter Basis minimal über der Erwartung ausfiel. Der Umsatz stagnierte aber. Der Konzern will 3.900 Stellen streichen. Auf dem Kurs laste aber vor allem das verfehlte Cashflow-Ziel, hiess es. Auch der Chemiekonzern Dow (+0,4%) entlässt Mitarbeiter - weltweit etwa 2.000 -, um die Kosten in diesem Jahr um 1 Milliarde US-Dollar zu senken. Die Entscheidung wurde angekündigt, nachdem das Unternehmen im vierten Quartal mit einem empfindlichen Gewinneinbruch die Analystenprognosen verfehlt hatte.

Asia

An den ostasiatischen Aktienmärkten geht es zum Ausklang der Woche ruhig zu, die meisten Indizes bewegen sich nur wenig. Nach positiven Vorgaben der Wall Street, wo ein besser als erwartet ausgefallenes BIP-Wachstum im vierten Quartal die Hoffnungen auf eine weiche Landung der Wirtschaft im Zuge des Zinserhöhungszyklus geschürt hatte, tut sich im südkoreanischen Seoul mit einem Plus von 0,7 Prozent noch am meisten. Tokio tendiert unverändert, ebenso Hongkong. In Schanghai pausiert der Handel wegen der Neujahrsfeierlichkeiten zum fünften und letzten mal. Sydney hat den Tag mit einem Plus von 0,3 Prozent bereits beendet.

Bonds

Am US-Rentenmarkt trieben sinkende Notierungen die Renditen. Für die Börsen sind die positiven US-Daten zwiespältige Nachrichten. Die Robustheit der US-Volkswirtschaft erfreue, andererseits könnte bei so guten Daten die Fed zum Spielverderber werden. Börsianer gingen unverändert davon aus, dass der US-Leitzins schon im Herbst wieder sinke.

Analysis

UBS hebt Bawag-Ziel auf 74 (73) EUR – Buy
SocGen hebt Adidas-Ziel auf 149 (135) EUR – Hold
Citi senkt Airbus-Ziel auf 166 (171) EUR – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.