By Swissquote Analysts
Netflix mit starkem Abonnentenzuwachs - Führungswechsel
Topic of the day
Der Streaminganbieter Netflix hat in seinem vierten Quartal aufgrund einer nicht zahlungswirksamen Belastung die Gewinnerwartung verfehlt, beim Abonnentenzuwachs mit 7,7 Millionen die Konsensschätzung aber weit übertroffen. Das Unternehmen teilte mit den Geschäftszahlen auch mit, dass sich Unternehmensgründer Gründer Reed Hastings darauf vorbereitet, von der Rolle des Co-Vorstandsvorsitzenden zurückzutreten und das Amt des Executive Chairman zu übernehmen. Chief Product Officer Greg Peters soll zum Co-CEO aufsteigen neben Ted Sarandos. Netflix berichtete für das vierte Quartal einen Umsatz von 7,85 (Vorjahr: 7,71) Milliarden Dollar. Der Gewinn lag bei 55 (607) Millionen Dollar oder 0,12 (1,33) Dollar pro Aktie. Ursächlich für den Rückgang war eine nicht zahlungswirksame Belastung von 463 Millionen Dollar im Zusammenhang mit in Europa eingegangenen Schulden. Von Factset befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 7,86 Milliarden und einem Gewinn von 0,55 Dollar pro Aktie gerechnet. Das Streaming-Video-Unternehmen berichtete weiter, dass es in den letzten drei Monaten des Vorjahres 7,7 Millionen Abonnenten hinzugewann. Analysten hatten dagegen nur mit 4,58 Millionen gerechnet. Im nachbörslichen US-Handel reagierte die Aktie mit einem Plus von gut 6 Prozent auf die Zahlenvorlage.
Sind Sie auf der Suche nach neuen Trading Ideen?
https://de.swissquote.com/trading/investment-products/yield-boosters
Swiss stocks
Am Donnerstag verlor der SMI 0,9 Prozent auf 11.259 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten gab es 18 Kursverlierer, lediglich Holcim legten leicht zu, während Swisscom unverändert schlossen. Umgesetzt wurden 58,42 (Mittwoch: 45,75) Millionen Aktien. Credit Suisse knickten um 6,5 Prozent ein, UBS verloren 2,5 Prozent. Partners Group verbilligten sich um 4,8 Prozent. Daneben rangierten Aktien zyklischer Unternehmen wie ABB (-2,3%) oder Sika (-2,2%) weit hinten. Givaudan ermässigten sich nach einer Abstufung auf "Neutral" durch die Bank of America um 2,4 Prozent. Vergleichsweise gut hielten sich Aktien weniger zyklischer Unternehmen wie die Schwergewichte Nestle (-0,1%), Novartis (-0,3%) und Roche (-0,5%). Nachdem der Bauzulieferer Geberit (-1,4%) im ersten Halbjahr noch stark vom Ausbau der Läger im Grosshandel profitiert habe, seien diese Effekte im zweiten Halbjahr weggefallen. Die Geberit Gruppe erzielte in einem anspruchsvollen Umfeld ein wechselkursbereinigtes Nettoumsatzwachstum von 4,8 Prozent. Die Ergebnisse von Zur Rose (-2,2%) wurden von Analysten unterschiedlich beurteilt. Nach Einschätzung von Baader macht die Schweizer Online-Apotheke gute Fortschritte. Während das Geschäft in Deutschland schwächele, lege es am Heimatmarkt zu. Jefferies bemängelte dagegen den Kundenschwund, der das Erreichen der 2022er-Umsätze im Jahr 2023 erschwere.
International markets
Europe
Europas Börsen haben am Donnerstag mit kräftigen Abschlägen geschlossen. Der DAX verlor 1,7 Prozent auf 14.920 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 1,9 Prozent auf 4.094 Punkte nach. Nach Just Eat Takeaway hat auch Deliveroo (-0,6%) gute Zahlen vorgelegt, wie es am Markt hiess. Das operative Ergebnis liege deutlich über den Schätzungen. Von schwachen Zahlen sprachen Marktteilnehmer dagegen mit Blick auf Boohoo. Der Online-Händler hat nach vorläufigen Ergebnissen im vergangenen Jahr 12 Prozent weniger umgesetzt. Der Kurs fiel um 10,5 Prozent. Der Bergbaukonzern BHP (-1,9%) hat seine Produktion von Kupfer sowie Kohle für die Stahlerzeugung im zweiten Geschäftsquartal deutlich gesteigert, die Produktion von Eisenerz kletterte leicht. Der nach Marktwert grösste Bergbaukonzern der Welt erklärte zudem, dass er weiterhin mit hohem Kostendruck zu kämpfen habe. BHP produzierte den weiteren Angaben zufolge von Oktober bis Dezember 66,9 Millionen Tonnen Eisenerz, den wichtigsten Bestandteil von Stahl, das war 1 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Kupferproduktion stieg im gleichen Zeitraum um 16 Prozent auf 424.300 Tonnen. Nach durchwachsenen Zahlen ging es für Suse um 4,8 Prozent nach unten. Als überzogen betrachteten Händler die Reaktion auf Abstufungen bei Auto1 und Encavis. Auto1 brachen um 14,2 Prozent auf 7,99 Euro ein. Goldman hatte den Titel auf "Neutral" abgestuft mit einem Kursziel von 10,60 nach 10,80 Euro, also deutlich über dem aktuellen Kurs. Ähnlich äusserten sich Marktteilnehmer zu Encavis, die um 6,5 Prozent absackten auf 16,76 Euro. Stifel hatte die Aktie laut Händlern auf "Hold" abgestuft mit einem Kursziel von 17,80 Euro nach 28,60 Euro.
United States
Zwischen Rezessionssorgen und Befürchtungen weiter stark steigender Zinsen ist es am Donnerstag an der Wall Street erneut nach unten gegangen. Der Dow-Jones-Index verlor 0,8 Prozent auf 33.044 Punkte, der S&P-500 gab ebenfalls um 0,8 Prozent nach. Die Nasdaq-Indizes büssten bis 1 Prozent ein. Nach ersten Angaben gab es an der New Yorker Börse (Nyse) 1.324 (Mittwoch: 1.083) Kursgewinner und 1.746 (2.050) -verlierer. Unverändert schlossen 103 (82) Titel. Der Aluminiumkonzern Alcoa enttäuschte mit einem kräftigen Umsatzrückgang und konnte den Quartalsverlust im Vergleich zum Vorjahr nur minimal verringern, auch wenn er auf bereinigter Basis und je Aktie niedriger ausfiel als befürchtet. Die Aktie verlor 7,4 Prozent. Procter & Gamble (-2,7%) legte Geschäftszahlen im Rahmen der Erwartungen vor und erhöhte die Umsatzprognose leicht. Börsianer bemängelten jedoch, dass die Gewinnprognose nur bekräftigt wurde. Negativ wurden auch die Zahlen des Klebstoffkonzerns H.B. Fuller (-3,8%) aufgenommen. Vor allem die Nachfrage nach Klebstoffen für das Baugewerbe ging zurück. Beim Zahlenausweis von Discover Financial (-0,4%) missfiel, dass die Kunden des Finanzdienstleisters mit der Begleichung ihrer Kreditkartenschulden und Darlehensraten immer öfter in Verzug geraten. American Express wurden in Sippenhaft genommen und verloren 2,4 Prozent. Visa stiegen dagegen um 0,4 Prozent. Hier stützte ein positiver Ausblick von Baird auf die Erstquartalszahlen kommende Woche.
Asia
Die Aktienmärkte in Ostasien zeigen sich zum Ende der Handelswoche mit Zugewinnen. In Tokio legt der Nikkei-Index um 0,3 Prozent zu. Die veröffentlichten Inflationsdaten für Dezember zeigten in der Kernrate wie von Ökonomen erwartet einen Anstieg um 4,0 Prozent. Dies ist der höchste Stand seit 41 Jahren. An der Börse in Hongkong rückt der Hang-Seng-Index 1,1 Prozent vor. Im chinesischen Kernland gewinnt der Schanghai-Composite im Vorfeld des Neujahrsfestes 0,6 Prozent hinzu. Aktien von Spirituosen-Herstellern legen zu: Wuliangye Yibin steigen um 2,4 Prozent. Die chinesische Zentralbank hat indessen wie erwartet die Leitzinsen unverändert gelassen. In Südkorea klettert der Kospi um 0,5 Prozent.
Bonds
Am US-Anleihemarkt erholten sich die Renditen etwas von ihren sehr starken Rückgängen am Vortag. Die Zehnjahresrendite stieg vom am Mittwoch erreichten Mehrmonatstief um 2 Basispunkte auf 3,396 Prozent, währen die Zweijahresrendite sich ebenfalls stabilisierte und am Donnerstag um 4 Basispunkte auf 4,139% kletterte.
Analysis
Baader senkt Ziel Lindt & Sprüngli auf 9.600 (10.500) CHF - Reduce
CS hebt Ziel für Just Eat Takeaway auf 4.000 p - Outperform
UBS erhöht Richemont-Ziel auf 162 (154) CHF - Buy