Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 12.12.2022
Morning news

Ericsson und Apple beenden mit neuem Lizenz-Deal jahrelangen Streit

Topic of the day

Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson hat einen Rechtsstreit über die Nutzung seiner Technologien mit Apple (-0,3%) beigelegt. Wie Ericsson mitteilte, haben die beiden Konzerne ein mehrjähriges globales Lizenzabkommen geschlossen. Apple hatte sich 2008 erstmals Ericsson-Patente lizenzieren lassen, kurz nachdem das erste iPhone auf den Markt gekommen war. Als dieser Deal auslief, führte eine Beschwerde der Schweden gegen Apple zu einer weiteren Vereinbarung 2015. Diese Lizenzen liefen jedoch aus, weil Gespräche zur Verlängerung Ende 2021 scheiterten. Seitdem haben sich die beiden Konzerne in mehreren Ländern gegenseitig verklagt. Diese Klagen werden nun fallengelassen. Die neue Vereinbarung gilt rückwirkend ab dem 15. Januar 2022. Ericsson erwartet im vierten Quartal 2022 nun einen Lizenzumsatz von 5,5 bis 6,0 Milliarden schwedischen Kronen, umgerechnet rund 500 bis 550 Millionen Franken. Die Ericsson-Aktie legte als Reaktion auf diese Ankündigung um 3,9 % zu.

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Swiss stocks

Die Aktien in der Schweiz haben sich am vergangenen Freitag erholt. Der SMI gewann 0,6 Prozent auf 11.068 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursgewinner und 1 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 57,67 (zuvor: 39,04) Millionen Aktien. Credit Suisse verteuerten sich um 6,8 Prozent. Die Bank hat ihre milliardenschwere Kapitalerhöhung abgeschlossen. Bereits im Vorfeld hatte sich ein erfolgreicher Verlauf abgezeichnet. Die Bezugsrechtsemission wurde von 98,2 Prozent der Aktionäre angenommen. Rund 873 Millionen neue Aktien seien ausgegeben worden, wodurch brutto etwa 2,24 Milliarden Franken zufliessen. In der Summe ergibt sich damit wie geplant aus zwei Transaktionen ein Bruttoerlös von rund 4 Milliarden Franken. Die Analysten der Credit Suisse haben derweil die Bankenwerte Julius Bär und UBS abgestuft. Die Gesamtrendite der UBS dürfte 2023 hoch bleiben, während sie bei Julius Bär unterdurchschnittlich ausfallen werde. UBS gewannen 0,7 Prozent, Julius Bär 0,4 Prozent. Zu den gesuchten Werten gehörten Zykliker. ABB gewannen 1,4 Prozent, Holcim 0,7 Prozent und Sika 2,9 Prozent. Die defensiven Aktien Nestle (-0,2%), Novartis (+0,2%) und Roche (+0,5%) blieben dahinter zurück.

International markets

Europe

Die Börsen in Europa haben in der Vorwoche freundlich geschlossen. Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten deuten weiter darauf hin, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten wurde. Der DAX stieg um 0,7 Prozent auf 14.371 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,5 Prozent höher bei 3.943. Unter Druck mit 3,2 Prozent Minus standen Carl Zeiss Meditec nach Geschäftszahlen. Beim operativen Gewinn, Umsatz und Dividendenvorschlag von 1,10 Euro lagen sie zwar leicht über Erwartung; jedoch war die Marge rückläufig und für das laufende erste Quartal erwartet sie das Medizintechnikunternehmen sogar unter dem Vorjahreswert. Bei Sartorius ging es um 0,7 Prozent nach unten. Das Unternehmen hat eine Kooperation mit der schwedische Bico Group vereinbart. Beide wollen bei der 3D-Zell-Drucktechnologie zusammenarbeiten. Da sich Sartorius auch mit 10 Prozent an den Schweden beteiligt, weckte dies Übernahmehoffnungen: Die Bico-Aktien schossen um 49,3 Prozent nach oben. Totalenergies fielen in Paris um 0,9 Prozent. Der Energie-Riese erwartet eine Wertberichtigung auf Novatek im vierten Quartal. Sie könnte bis zu 3,7 Milliarden Dollar betragen. Auch für Thales ging es um 2,2 Prozent nach unten. Der geplante Verkauf der Transportsystemsparte an Hitachi verzögert sich um mehrere Monate. Hintergrund sind kartellrechtliche Bedenken der britischen Aufsichtsbehörden. In London brachen Pendragon um über 28 Prozent auf 20,20 Pence ein. Der Autohändler hatte mitgeteilt, dass Hedin Mobility nun doch kein Übernahmeangebot unterbreiten werde. Zuvor stand ein Gebot von 29 Pence je Aktie im Raum. Volatil zeigte sich die Adler-Aktie (-0,8%). Das angeschlagene Immobilienunternehmen hat mitgeteilt, dass mehr als 60 Prozent seiner Anleihegläubiger einer Änderung der Anleihebedingungen zustimmen könnten. Um mehr als einen Hoffnungsschimmer handele es sich aber nicht, hiess es dazu im Handel.

United States

Nach der Erholungsbewegung am Vortag hat die Wall Street am Freitag im Minus geschlossen. Der Dow-Jones-Index verlor 0,9 Prozent auf 33.476. S&P-500 und Nasdaq-Composite sanken jeweils um 0,7 Prozent. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 950 (Donnerstag: 1.652) Kursgewinner und 2.191 (1.484) -verlierer. Unverändert schlossen 92 (86) Titel. Erneut stand die Geldpolitik im Fokus. Diesmal waren es mit Spannung erwartete US-Erzeugerpreise für November, die Hinweise zum weiteren Vorgehen der Fed liefern sollten. Sie fielen zweischneidig aus. Einerseits sind sie stärker als erwartet gestiegen. Diese Sicht setzte sich schliesslich durch. Andererseits lagen sie mit 7,4 Prozent deutlich unter dem 8-Prozent-Plus des Vormonats. Damit wurde die Hoffnung bestätigt, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Zur Wochenmitte hatten bereits US-Lohnstückkosten im dritten Quartal in diese Richtung gedeutet. Derweil fiel am Freitag der Michigan-Index höher aus als erwartet. Am Dienstag wird mit den Verbraucherpreisen für November ein weiterer wichtiger Preisindikator veröffentlicht, bevor am Mittwoch dann der Höhepunkt der Woche mit dem Zinsentscheid der US-Notenbank folgt. Am Markt wird mit einer 75-prozentigen Wahrscheinlichkeit damit gerechnet, dass die Fed die Zinsen in der nächsten Woche um 0,5 Prozentpunkte anheben wird. Unter den Einzelwerten legten Broadcom 2,6 Prozent zu. Der Halbleiterkonzern hatte starke Viertquartalszahlen vorgelegt und einen besser als gedacht ausgefallenen Ausblick. Lululemon büssten 12,8 Prozent ein. Der Einzelhändler für Sportbekleidung meldete Drittquartalszahlen, die wie prognostiziert bzw. leicht besser ausgefallen waren. Mit dem Umsatzwachstum der Ladengeschäfte auf vergleichbarer Basis verfehlte Lululemon aber die Marktprognosen deutlich. Zudem stiegen die Lagerbestände um satte 85 Prozent auf Jahressicht. Blue Apron (-0,1%) will etwa 10 Prozent der Mitarbeiter entlassen und plant angesichts von Kundenschwund und Konkurrenzdruck weitere Sparmassnahmen. Wie der Kochboxenversender mitteilte, wird der Stellenabbau voraussichtlich etwa 1,2 Millionen Dollar an Abfindungen und anderen Ausgaben kosten.

Asia

Die Aktienmärkte in Ostasien zeigen sich zu Wochenbeginn mit Abschlägen. Am kräftigsten abwärts geht es an der Börse in Hongkong. Der Hang-Seng-Index gibt 2,1 Prozent nach. Belastet wird der Index von einer deutlichen Zunahme an Corona-Infektionen in China, was Hoffnungen auf weitere Erleichterungen der Corona-Massnahmen einen Dämpfer versetzt. Auf dem chinesischen Festland notiert der Shanghai-Composite 0,6 Prozent im Minus. An der Börse in Tokio gibt der Nikkei-Index leicht um 0,2 Prozent nach. Am Markt wird auf die Vorgaben aus dem US-Handel verwiesen. In Südkorea büsst der Kospi 0,6 Prozent ein.

Bonds

Am Rentenmarkt sank die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 10 Basispunkte auf 3,591%. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen stieg dagegen zum Wochenschluss um 3 Basispunkte auf 4,342%.

Analysis

Citi erhöht Swatch-Ziel auf 278 (272) CHF - Neutral

Berenberg erhöht Ziel Belimo Holding auf 535 (440) CHF - Buy

CS senkt Julius Bär auf Neutral (Outperform) - Ziel 64 CHF

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.