Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 05.12.2022
Morning news

United Airlines vor Kauf von Dutzenden Boeing-Dreamlinern

Topic of the day

Die Fluglinie United Airlines steht offenbar kurz vor einer Vereinbarung über die Bestellung von Dutzenden 787 Dreamlinern des US-Herstellers Boeing. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, könnte eine Vereinbarung zwischen der Fluggesellschaft und Boeing noch in diesem Monat abgeschlossen werden. Sollte das Geschäft zustande kommen, wäre dies ein Milliardengeschäft und ein Sieg des US-Flugzeugherstellers über seinen europäischen Konkurrenten Airbus, der sich auch um das Geschäft beworben habe, so die Informanten. Boeing hat die Auslieferungen des Dreamliners nach einem fast zweijährigen Lieferstopp infolge einer Reihe von Problemen bei der Herstellung und der Zulassung wieder aufgenommen. Airbus hat mit seiner A320-Familie den Markt für kleinere Schmalrumpfflugzeuge dominiert und seinen Vorsprung vor der konkurrierenden 737 MAX ausgebaut, nachdem letztere nach zwei tödlichen Abstürzen dieses Jet-Typs in den Jahren 2018 und 2019 nicht hatte fliegen dürfen. Boeing hat jedoch einen grösseren Anteil am Markt für Grossraumflugzeuge, die mehr Passagiere transportieren können und auf der internationalen Langstrecke eingesetzt werden.

Swiss stocks

Starke US-Arbeitsmarktdaten haben am Freitag den schweizerischen Aktienmarkt gedrückt. Der SMI verlor 0,4 Prozent auf 11.198 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 107,17 (zuvor: 86,43) Millionen Aktien. Nach dem jüngsten Abverkauf auf immer neue Allzeittiefs erholten sich Credit Suisse mit Aufschlägen von 9,3 Prozent kräftig. Kurstreiber waren Aussagen von Chairman Axel Lehmann, wonach die Abflüsse aus der Vermögensverwaltung nahezu gestoppt worden seien. Händler sprachen von einer Eindeckungsrally, nachdem der Markt üppige Leerverkaufspositionen bei der Aktie aufgebaut hatte. Dass die Rally bei Credit Suisse keine Sektorgeschichte war, liess sich an den Branchentiteln ablesen - UBS und Partners Group verloren 0,5 bzw. 3,8 Prozent. Die Aktie brach um 35,9 Prozent ein. Die Erholungsrally bei Zur Rose ging mit plus 12,9 Prozent in eine weitere Runde. Fundamental beflügelte die Aussicht, dass das E-Rezept in Deutschland 2023 kommen soll. Der Vakuumventilanbieter VAT (+1,4 Prozent) hat sich auf dem Kapitalmarkttag neue Mittelfristziele gesetzt, die gut ankamen. Ams-Osram (+1,7%) hat indes den Verkauf Traxon Technologies abgeschlossen.

International markets

Europe

Klar über den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten haben auf das Sentiment an Europas Börsen am Freitag gedrückt. Der DAX gewann schliesslich 0,3 Prozent auf 14.529 Punkte, kurzzeitig fiel der Index auf ein Tagestief bei 14.372. Der Euro-Stoxx-50 büsste 0,2 Prozent auf 3.978 ein. Euro und Bund-Future gaben nach Daten ebenfalls nach, erholten sich aber ebenfalls von den Tiefs. In ersten Kommentaren zeigten sich Volkswirte weiter überzeugt, dass die Fed im Dezember die Leitzinsen trotz der jüngsten Arbeitsmarktdaten nur noch verlangsamt um 50 Basispunkte anheben wird. Positive Nachrichten von der Inflationsfront kamen derweil aus Europa. Die EU-Erzeugerpreise sanken im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen um 30,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der zweite Rückgang der Jahresteuerung in Folge. Aus Marktsicht stellten die Daten allerdings keine grosse Überraschung dar, haben zuletzt doch eine ganze Reihe von Preisdaten nahegelegt, dass der Inflationsgipfel wohl überschritten worden ist. Sanofi büssten 1,9 Prozent ein. Der französische Pharmakonzern teilte mit, falls es zu einer Übernahme von Horizon Therapeutics komme, werde sie ausschliesslich als Cash-Angebot erfolgen. "Das wird teuer, die Börse hätte einen hohen Anteil eigener Aktien lieber gesehen", so ein Händler. Stabilus rückten um 0,5 Prozent vor. Kurstreiber war hier die Ankündigung einer deutlichen Dividendenerhöhung auf 1,75 nach 1,25 Euro im Vorjahr. Die Erwartungen lagen eher um 1,60 Euro, meinte ein Händler.

United States

Der US-Arbeitsmarktbericht hat der Wall Street am Freitag eine Schrecksekunde beschert. Von dieser erholte sich der Markt jedoch wieder und schloss letztlich kaum verändert. "Der Markt hält sich besser, als ich anfangs gedacht hatte", räumte Marktstratege Scott Wren von Wells Fargo Investment Institute ein. Denn die Arbeitsmarktdaten fielen deutlich stärker als erwartet aus und drückten die Aktien- und Rentenkurse zunächst tief ins Minus. Nicht nur der Stellenaufbau lag deutlich über den Erwartungen, auch die Stundenlöhne zogen spürbar stärker als prognostiziert an. Anleger spielten somit zunächst wieder die Karte Zinsangst. Denn die Daten setzten ein unmissverständliches Signal an die US-Notenbank, eine anhaltend rigide Geldpolitik zu fahren. Der Dow-Jones-Index gewann gestützt von Boeing 0,1 Prozent auf 34.430 Punkte – im Tagestief hatte der Index bei 34.040 Zählern gelegen. S&P-500 und Nasdaq-Composite büssten 0,1 bzw. 0,2 Prozent ein. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.626 (Donnerstag 1.781) Kursgewinner und 1.521 (1.363) -verlierer. Unverändert schlossen 120 (133) Titel. Marvell Technology gaben 1,5 Prozent ab. Das Halbleiterunternehmen enttäuschte mit den Ergebnissen für das dritte Quartal und blieb auch mit dem Ausblick hinter den Erwartungen. Die Papiere von Ulta Beauty fielen um 0,3 Prozent. Die Kette von Schönheitssalons übertraf die Umsatzerwartungen, wogegen der Nettogewinn diese verfehlte. Jedoch wurde der Ausblick für das Gesamtjahr nach oben genommen. Zscaler brachen um 10,7 Prozent ein, der Cloud-Spezialist hatte mit dem Geschäftsausblick enttäuscht.

Asia

Während sich an den asiatischen Aktienmärkte am Montag in der Breite keine einheitliche Tendenz durchsetzt, preschen die chinesischen Börsen vor. Bereits sei einiger Zeit geht es dort deutlich volatiler zu. In Schanghai und Hongkong steigen die Leitindizes um 1,6 bzw. 3,5 Prozent. Der Schanghai-Composite klettert erstmals seit über zwei Monaten auf über 3.200 Punkte. Selbst extrem schwache Konjunkturdaten aus China tun der guten Stimmung keinen Abbruch. Der von Caixin Media Co und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor fiel auf den tiefsten Stand seit Mai und liegt nun noch tiefer im Kontraktionsbereich.

Bonds

Der Rentenmarkt drehte im Verlauf ins Plus – nur am kurzen Ende des Marktes, das sensibler auf Zinsänderungen reagiert, sanken die Kurse noch. Mit der Verknappung des Arbeitskräfteangebots sei die Gefahr der so gefürchteten Preis-Lohn-Spirale noch längst nicht gebannt, erklärte ein Händler die Abgaben am kurzen Ende des Marktes. Mit der Erwartung eines gemächlicheren Zinserhöhungstempos kauften Anleger am langen Ende des Marktes zu und drückten die Renditen so ins Minus.

Analysis

UBS senkt Ziel Erste Bank auf 42,50 (43) EUR – Buy
Citi senkt Rio Tinto auf Neutral (Buy) – Ziel 5.800 (6.000) p
JP Morgan hebt IAG-Ziel auf 1,70 (1,45) EUR – Neutral

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