By Swissquote Analysts
Holcim erzielt im Sommerquartal Rekord bei Umsatz und Gewinn
Topic of the day
Holcim hat seinen Steigflug auch im Sommerquartal fortgesetzt. Von Juli bis September erzielte der weltgrösste Baustoffkonzern einen Umsatz von 8,0 Milliarden Franken. Das ist ein Plus von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei spielten Käufe und Verkäufe von Firmen eine massgebliche Rolle. Auf vergleichbarer Basis sei der Umsatz gar um 16,3 Prozent gewachsen, teilte Holcim am Freitag in einem Communiqué mit. Der Umsatz habe einen neuen Rekord erreicht. Auch operativ erzielte das Unternehmen mit Sitz in Zug ein neues Spitzenergebnis. Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT stieg um 1,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten. Auf vergleichbarer Basis wäre der wiederkehrende EBIT um 7,7 Prozent gewachsen. Insgesamt hat Holcim deutlich besser abgeschnitten, als Analysten erwartet hatten. Vor allem das Wachstum im dritten Quartal übertraf die Prognosen der Experten bei weitem. Mit den Erlösen von 7,3 Milliarden Dollar aus dem Verkauf des Geschäfts in Indien und Brasilien startet Holcim nun ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 2 Milliarden Franken, das im November beginnen wird. Die Ziele fürs Gesamtjahr 2022, die Holcim bereits zweimal im laufenden Jahr erhöht hatte, setzte der Konzern erneut höher.
Swiss stocks
Schwächer ist der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Der SMI verlor 1 Prozent auf 10.707 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 79,96 (zuvor: 35,99) Millionen Aktien. Mit Abstand schwächster Wert im SMI waren Credit Suisse (CS), die um 18,6 Prozent absackten. Die Bank hatte für das dritte Quartal drastisch gesunkene Einnahmen und einen Verlust von 4 Milliarden Franken ausgewiesen. Den Anlegern missfiel jedoch vor allem die neue Strategie, die Credit Suisse ebenfalls am Donnerstag vorstellte. Die milliardenschwere Kapitalerhöhung kam zwar nicht überraschend, die Citigroup sprach mit Blick auf den Verwässerungseffekt jedoch von einer Enttäuschung. Zudem enttäuschete die Analysten das Ziel für den Return on tangible equity (ROTE) für das Jahr 2025 von rund 6 Prozent. Die Rendite auf das materielle Eigenkapital liegt klar unter dem Konsenswert von 6,4 Prozent. An der Spitze der Gewinner fanden sich die Aktien von Swisscom mit plus 4,9 Prozent. Das Telekommunikationsunternehmen habe solide Zahlen vorgelegt, befand die Citigroup. In der zweiten Reihe büssten Clariant nach Vorlage von Drittquartalszahlen 3,3 Prozent ein.
International markets
Europe
Wie an der Börse im Vorfeld erwartet, gab es am Donnerstag den Jumbo-Zinsschritt der EZB um 75 Basispunkte. Zudem schraubt die Notenbank an der Ausgestaltung der Langfristtender, was erwartet wurde, wenn auch nicht in dieser Form. Damit verfolgt die Notenbank das Ziel, Liquidität dem Finanzsystem zu entziehen. Dem teils gefürchteten "Quantitative Tightening" (QT) erteilte die EZB dagegen zunächst eine Absage. Der DAX holte zuvor gesehene Verluste auf und schloss 0,1 Prozent höher bei 13.211 Punkten. Die Aktie des als zinssensitiv geltenden Immobilienkonzerns Vonovia legte um 4,9 Prozent zu. Der Euro-Stoxx-50 tendierte unverändert bei 3.605 Punkten. Für die Anleihen ging es durch die Bank nach oben, die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren fiel deutlich unter 2 Prozent. Und der Euro rutschte erneut unter die Parität und handelt bei 0,9986 Dollar. Für AB Inbev ging es nach besseren Quartalszahlen dagegen gleich um 5,9 Prozent nach oben, zudem hob die Grossbrauerei den Ausblick an. Für den Sektor der Öl- und Gaswerte ging es um 3,5 Prozent nach oben, für Shell nach Zahlen um um 5,5 Prozent. Zu den schwächeren Sektoren in Europa gehörten die Technologiewerte, die um 1,7 Prozent nachgaben. Aus dem Sektor hat Nemetschek Zahlen vorgelegt, die Aktie stürzte um 6,9 Prozent ab. Im dritten Quartal kletterten Umsatz und Ergebnis, die Margen gaben aber nach. Daimler Truck (+2,7%) profitierten von besser als erwartet ausgefallenen Drittquartalszahlen, vor allem auf der Ertragsseite. Beim Konsumgüterkonzern Beiersdorf monierten Händler, dass der Ausblick zu konservativ sei, die Titel sanken um 3,5 Prozent. Durchwachsen fielen auch die Quartalszahlen der Software AG (-6,9%) aus. Bei Lufthansa (+3,2%) stützte unter anderem der Ausblick. Hellofresh (-6,2%) hat im dritten Quartal trotz steigender Umsätze operativ und unter dem Strich deutlich weniger verdient und den Margendruck gespürt. SMA Solar gewannen mit einem angehobenen Ausblick 12,8 Prozent.
United States
Uneinheitlich hat sich die Wall Street am Donnerstag gezeigt. Das BIP zum dritten Quartal fiel zwar besser aus als erwartet, was Zinssorgen befeuern könnte. Doch ein zugleich veröffentlichter Preisindex signalisierte langsameren Preisdruck. Damit kamen wieder vage Hoffnungen auf eine weniger straffe Geldpolitik auf. Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent, der S&P-500 sank um 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite verlor 1,6 Prozent. Dabei wurden 1.822 (Mittwoch: 1.925) Kursgewinner und 1.359 (1.305) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 127 (145) Titel. Sehr gut kamen die Zahlen von Caterpillar (+7,7%) an. Der Baumaschinenhersteller hatte aufgrund starker Nachfrage einen höheren bereinigten Gewinn vorzuweisen. Die Honeywell-Aktie (+3,3%) wurde von einem erhöhten Ausblick getrieben. Auch Merck & Co (+1,4%) hat nach starken Umsatz- und Gewinnkennziffern die Prognose angehoben. Allerdings sank der Nettogewinn deutlich. McDonald's (+3,3%) hat mit höherpreisigem Angebot den Umsatz in den USA angekurbelt. Die Meta-Aktie reagierte mit einem Kurseinbruch um fast 25 Prozent auf den Zahlenausweis. Der Facebook-Mutterkonzern hat wegen schwacher Einnahmen aus Digitalwerbung im dritten Quartal erneut einen Umsatzrückgang verbucht. Zudem verfehlte der Gewinn die Erwartungen. Die Ford-Aktie stieg um 1,6 Prozent. Eine Abschreibung in Milliardenhöhe hat den US-Autobauer im dritten Quartal in die Verlustzone gedrückt, bereinigt schnitt der Konzern aber besser als erwartet ab. Zweitstärkster Wert im Dow waren Boeing mit plus 4,5 Prozent. Nach monatelangem Hin und Her hat High-Tech-Milliardär Elon Musk die Übernahme des Kurzbotschaftendienstes Twitter abgeschlossen und sofort Führungskräfte des Unternehmens gefeuert.
Asia
Mit Abgaben zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte am letzten Handelstag der Woche. Am deutlichsten fällt das Minus in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index um 2,3 Prozent nach unten geht. Der Schanghai-Composite verliert 0,8 Prozent. Der Nikkei-225 in Tokio reduziert sich um 0,5 Prozent. Hier sorgt die Entscheidung der Bank of Japan (BoJ), an ihrer Niedrigzinspolitik festzuhalten, für keine Überraschung. Für den Kospi in Seoul geht es um 0,5 Prozent nach unten.
Bonds
Der Anleihemarkt drehte mit den BIP-Daten aus den USA ins Plus. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen rutschte um 5 Basispunkte auf 3,954%. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen sank um 8 Basispunkte auf 4,342%.
Analysis
Deutsche Bank senkt Logitech-Ziel auf 60 (66) CHF - Buy
Stifel senkt Ziel Bucher Industries auf 385 (400) CHF - Hold
JP Morgan hebt Ziel Kuehne + Nagel auf 310 (279) CHF - Neutral
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.