Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 26.10.2022
Morning news

Microsoft übertrifft Erwartungen - Aktie fällt trotzdem

Topic of the day

Microsoft hat im ersten Geschäftsquartal 2022/23 weniger verdient und wegen einer schwächeren PC-Nachfrage ein langsameres Umsatzwachstum verzeichnet. Der Konzern übertraf im Quartal zwar die Erwartungen, gab aber einen schwachen Ausblick. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel um knapp 7 Prozent. Für das Segment Productivity and Business Processes erwartet Microsoft im laufenden Quartal einen Umsatz von 16,6 bis 16,9 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten bisher mit 17,2 Milliarden gerechnet. Im Cloud-Geschäft geht der Konzern von 21,25 bis 21,55 Milliarden Dollar aus. Auch hier lagen die Markterwartungen bislang etwas höher. Im Segment More Personal Computing liegt die Unternehmensprognose bei 14,5 bis 14,9 Milliarden Dollar verglichen mit einer Markterwartung von 16,9 Milliarden Dollar. "In unserem Endkundengeschäft wird die deutlich niedrigere PC-Nachfrage anhalten", sagte Finanzchefin Amy Hood in einer Telefonkonferenz. Auch im Cloudgeschäft Azure werde sich das Wachstum im Vergleich zum Vorquartal auf Basis konstanter Wechselkurse abschwächen. Der Softwarekonzern wies für das Quartal per Ende September einen Umsatz von 50,1 Milliarden US-Dollar aus, das waren 11 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn sank dagegen um 14 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar.

Swiss stocks

Am schweizerischen Aktienmarkt hat auch am Dienstag eine optimistische Stimmung dominiert. Der SMI gewann 1,7 Prozent auf 10.773 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten verbuchten 18 Kursgewinne, einziger Verlierer war die Novartis-Aktie. Holcim schlossen unverändert. Umgesetzt wurden 43,94 (zuvor: 35,14) Millionen Aktien. Angeführt wurde der SMI von Logitech, deren Aktien um 12,5 Prozent sprangen. Die Zahlen des Unternehmens waren besser ausgefallen als befürchtet, wie die Analysten der UBS anmerkten. Auch die UBS (+7,7%) selbst überzeugte mit ihrem Quartalsbericht. Die Bank hatte von steigenden Zinsen profitiert. Als enttäuschend wurden die Zahlen von Novartis (-0,2%) bezeichnet. Der Pharmakonzern bekräftigte allerdings seine Jahresziele, was grössere Abgaben der Aktie verhinderte. In der zweiten Reihe vermeldete Kühne + Nagel ein deutliches Wachstum von Umsatz und Gewinn. In Reaktion auf die Zahlen legte die Aktie um 4,3 Prozent zu. Nachrichtenlos gesucht waren Partners Group (+5,2%) und Givaudan (+3,8%). Credit Suisse rückten um 2,0 Prozent vor. Die Bank wird ihre Zahlen am Donnerstag veröffentlichen.

International markets

Europe

Die europäischen Aktienmärkte haben bei einem deutlich verbesserten Sentiment am Dienstag im Plus geschlossen. Der DAX legte 0,9 Prozent zu auf 13.053 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gewann deutlicher um 1,6 Prozent auf 3.586 Zähler. Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober weniger als erwartet eingetrübt, der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 84,3 (September revidiert: 84,4) Punkte. Linde verloren 3,5 Prozent, das deutsche Traditionsunternehmen sagt dem DAX adieu. Deutsche Aktionäre haben durch das Delisting und die geplante ausschliessliche Notierung in Dollar ein Wechselkursrisiko. Die Dividende werde bereits in Dollar ausgezahlt. Ein Blick auf die Umsätze in der Aktie zeigt, dass diese bereits überwiegend an der Wall Street getätigt werden. Für den Konkurrenten Air Liquide ging es dagegen in Paris um 6,7 Prozent nach oben. Dazu wurden zum einen gute Umsatzdaten zum dritten Quartal vorgelegt. Kräftig nach oben ging es für SAP (+6,5%). Die Walldorfer überzeugten ebenfalls mit guten Geschäftsdaten. Vor allem das Cloud-Geschäft lief gut. Für die Aktien von Covestro ging es dagegen um 3,7 Prozent nach unten. Dank schneller Preiserhöhungen konnten die Umsatzziele im Quartal erreicht werden, der Gewinn könnte künftig aber vom hohen Gaspreis gedrückt werden. Adidas schlossen 3,2 Prozent tiefer, das Unternehmen beendet die Zusammenarbeit mit Kanye West. HSBC schlossen an der Londoner Börse 6,8 Prozent tiefer. Laut Analysten belastete der zurückhaltende Ausblick auf 2023 sowie der überraschende Abgang von CFO Ewen Stevenson. Bei Remy Cointreau ging es 4,7 Prozent abwärts, da trotz sehr starker Absatzzahlen die Prognose nicht erhöht wurde.

United States

Nach zwei Handelstagen mit kräftigen Gewinnen ist es an der Wall Street am Dienstag weiter nach oben. Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent, der S&P-500 stieg um 1,6 Prozent und der Nasdaq-Composite um 2,3 Prozent. Dabei standen 2.733 (1.835) Kursgewinner 511 (1.347) -verlierern gegenüber. Unverändert schlossen 115 (161) Titel. GM (+3,6%) hat den Gewinn gesteigert, wobei allerdings die Margen sanken. UPS (-0,3%) hat beim Gewinn die Erwartungen übertroffen und den Ausblick bestätigt. 3M (+0,1%) hat die Gewinnprognose für 2022 gekappt, begründet wurde es mit dem festen Dollar und der konjunkturellen Unsicherheit. Höhere Preise erlaubten es Coca-Cola (+2,6%), die Umsatz- und Gewinnprognosen zu erhöhen. Raytheon (-1,6%) hat mehr verdient als erwartet, allerdings einen Gewinnrückgang verzeichnet. Die SAP-Tochter Qualtrics International hat das dritte Quartal überraschend mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen, den Umsatz deutlich gesteigert und erneut die Jahresprognose angehoben. Für die Aktie ging es um 8,6 Prozent nach oben. Linde gewannen 3,6 Prozent. Die Aktie wird künftig nur noch in den USA, nicht mehr in Deutschland gelistet sein. Am deutschen Markt ist das Papier um 3,5 Prozent gefallen, weil viele Index-Tracker die Aktie mit dem geplanten deutschen Delisting verkaufen müssen.

Asia

Kräftig aufwärts geht es zur Wochenmitte an den ostasiatischen Aktienmärkten. Besonders deutlich fällt das Plus in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index um 2,2 Prozent aufwärts geht. Der Schanghai-Composite gewinnt 1,4 Prozent. Für den Nikkei-225 (+1,1%) und den Kospi (+0,8%) geht es ebenfalls nach oben. Bei den Einzelwerten verbessern sich in Tokio Obic um 5,5 Prozent, nachdem der Nettogewinn des Technologie-Unternehmens im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent gestiegen ist. Alibaba Health Information Technology steigen in Hongkong um 8,5 Prozent.

Bonds

US-Staatsanleihen waren am Dienstag kräftig gesucht, weil hier die Teilnehmer die Hoffnung hegten, dass der Zinspfad der US-Notenbank nicht so steil ausfallen könnte wie befürchtet. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen sank um 15 Basispunkte auf 4,100%. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen entfernte sich von seinen Sitzungstiefs, fiel jedoch immer noch um 4 Basispunkte auf 4,454%.

Analysis

Baader senkt Dufry-Ziel auf 33 (36) CHF - Add
CS senkt Ziel Zur Rose auf 19 (49) CHF - Underperform
Baader senkt Temenos-Ziel auf 52 (98) CHF - Reduce

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.