By Swissquote Analysts
UBS übertrifft im Q3 Markterwartungen trotz Gewinnrückgang
Topic of the day
Die UBS hat im dritten Quartal zwar wie erwartet unter den schwierigen Marktbedingungen gelitten und deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Die Markterwartungen wurden dabei allerdings klar übertroffen. Unter dem Strich verdiente die grösste Schweizer Bank im Sommerquartal 2022 1,73 Milliarden US-Dollar, wie aus einer Mitteilung von Dienstagmorgen hervorgeht. Dies sind knapp ein Viertel weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, als die UBS noch über 2 Milliarden eingenommen hatte. Vor Steuern erzielte die UBS einen Gewinn von 2,32 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von knapp 20 Prozent entspricht. Die Erträge in den Monaten Juli bis September gingen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 10 Prozent zurück und erreichten 8,24 Milliarden Dollar. Bei ebenfalls etwas tieferen Kosten (-6%) verschlechterte sich das Verhältnis von Kosten zu Erträgen - die für Banken wichtige Cost/Income-Ratio - auf 71,8 Prozent. Damit lag die Bank aber immer noch gut im selbst gesteckten Zielband von 70 bis 73 Prozent. Alle Sparten mussten im von Unsicherheit geprägten Umfeld einen Ertragsrückgang hinnehmen. Im Gesamtjahr 2022 beabsichtigt die Bank, Aktienrückkäufe über 5,5 Milliarden zu tätigen, wobei gemäss den Angaben aktuell bereits eigene Aktien für über 5 Milliarden erworben wurden.
Swiss stocks
Mit deutlichen Kursgewinnen hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Montag beendet. Der SMI gewann 1,7 Prozent auf 10.596 Punkte. Sämtliche 20 SMI-Werte schlossen im Plus. Umgesetzt wurden 35,1 (zuvor: 38,02) Millionen Aktien. Stärkster Wert im SMI waren Sika (+4,4%). Die Titel erholten sich von dem Rücksetzer, den sie am Freitag nach Veröffentlichung von enttäuschenden Neunmonatszahlen verzeichnet hatten. Am Montag bekräftigten indessen einige Analysten ihre Kaufempfehlungen für die Aktie. Zweifel am chinesischen Wirtschaftswachstum bremsten Richemont (+0,2%) und Swatch (-3%). Für beide Unternehmen ist China ein wichtiger Absatzmarkt. Credit Suisse rückten um 2,5 Prozent vor. Die Bank hat sich in Frankreich auf einen Vergleich in Höhe von 230 Millionen Euro im Zusammenhang mit früheren grenzüberschreitenden Private-Banking-Dienstleistungen geeinigt. Am Tag vor der Veröffentlichung ihrer jeweiligen Quartalszahlen stiegen Novartis um 1,9 Prozent, Logitech um 2,3 Prozent, UBS um 2,9 Prozent und Kühne & Nagel um 0,9 Prozent. Novartis profitierten von der Mitteilung, dass das Medikament Iptacopan zur Behandlung von paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie in einer Studie die beiden primären Endpunkte erreicht habe.
International markets
Europe
Europas Börsen haben am Montag sehr fest geschlossen. Eine Reihe von Faktoren stützte. Das chinesische BIP legte im dritten Quartal um 3,9 Prozent zu und lag damit über der Prognose von 3,5 Prozent. Leicht positiv wurde überdies an den Märkten zur Kenntnis genommen, dass der ehemalige Schatzkanzler Rishi Sunak nächster britischer Premierminister wird. Der DAX gewann 1,6 Prozent auf 12.931, im Tageshoch stand der Index bei 13.020. Der Euro-Stoxx-50 rückte 1,5 Prozent auf 3.528 vor. Bei den Unternehmen legte Philips schwache Daten vor. Nach Einschätzung aus dem Handel ist aber schon viel Negatives in der Aktie eingepreist, für die Aktie ging es dennoch um 1,5 Prozent tiefer. Vor allem der Cashflow sei schwach, hiess es. Lehrbuchmässig habe das Unternehmen nun reagiert und erst einmal einen Jobabbau von rund 4.000 Stellen angekündigt. Airbus stiegen mit einem möglichen Auftrag aus Saudi-Arabien im DAX um 1,6 Prozent. Atoss Software machten einen Satz von 11,1 Prozent. Das Cloud-Geschäft brummt, damit kann sich der Spezialist für Personalplanungssoftware dem makroökonomischen Gegenwind entziehen. Nach einer Anhebung der Ziele für das laufende Jahr schlossen Voestalpine 4,1 Prozent fester. Der Stahlkonzern erwartet nun ein EBITDA in einer Bandbreite von 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro nach bislang 2 Milliarden. Der Konzern rechnet neben Einmaleffekten nun mit einer erst später einsetzenden konjunkturellen Abkühlung.
United States
Mit deutlichen Kursgewinnen haben sich die US-Börsen am Montag gezeigt. Der Dow-Jones-Index stieg um 1,3 Prozent. Der S&P-500 gewann 1,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,9 Prozent vorrückte. Dabei wurden 1.805 (Freitag: 2.259) Kursgewinner und 1.384 (941) verlierer gesehen, während 118 (135) Titel unverändert schlossen. Die etwas geringeren Gewinne der Nasdaq-Indizes erklärten Marktteilnehmer zum einen damit, dass sich Anleger zögerlich zeigten vor den Zahlen diverser Techgiganten in dieser Woche, so von Alphabet, Microsoft, Meta Platforms, Apple und Amazon. Zudem verdarben die ADR chinesischer Technologieunternehmen die Stimmung für den Sektor. Die China-Werte notierten besonders schwach. Unter den Einzelwerten gerieten die an der Wall Street gelisteten ADR chinesischer Unternehmen unter Druck. Darin spiegelte sich die Sorge vor der Zusammensetzung des neuen Zentralkomitees der KP, das nicht als wirtschaftsfreundlich gilt. Schwach notierten Alibaba (-12,5%), Baidu (-12,6%), JD.com (-13%) oder Pinduoduo (-24,6%). Tesla gaben 1,5 Prozent ab. Der Elektroautohersteller hat die Preise für seine Produkte in China gesenkt. Die Europäische Kommission wird voraussichtlich Philip Morris (+0,8%) erlauben, den schwedischen Konzern Swedish Match (+1% in Stockhom) für mehr als 16 Milliarden Euro zu übernehmen, nachdem der US-Zigarettenhersteller Zugeständnisse vorgelegt hat, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit dem Fall vertraute Quellen.
Asia
Mit leichten Gewinnen zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte am Dienstag.Für den Schanghai-Composite geht es um 0,7 Prozent nach oben und der Hang-Seng-Index gewinnt 0,9 Prozent. Der Index hatte am Vortag mit einem Abschlag von 6,4 Prozent den grössten Tagesverlust seit November 2008 verzeichnet. Die Technologiewerte in Hongkong erholen sich leicht von den starken Vortagesverlusten. Für die Tencent-Aktie geht es um 2,2 Prozent nach oben, Alibaba-Titel klettern um 4,6 Prozent. In Tokio verbessert sich der Nikkei-225 um 1,2 Prozent. Bei den Einzelwerten geht es für die Aktien von HSBC Holdings nach den Ergebnissen für das dritte Quartal um 0,4 Prozent nach unten. In Seoul büssen Posco Holdings 3,6 Prozent ein. Die Zahlen für das dritte Quartal haben unter den Erwartungen des Marktes gelegen.
Bonds
Am Anleihemarkt legten die Renditen geringfügig zu. Vor dem Hintergrund der starken Aktienmärkte stützten die schwachen Einkaufsmanagerindizes die Festverzinslichen kaum. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen schloss mit einem Anstieg um 3 Basispunkte auf 4,242%, nachdem sie bis auf 4,127% gefallen war. Die 2-jährige Anleihe kletterte ebenfalls um 2 Basispunkte auf 4,509%.
Analysis
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