Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 20.10.2022
Morning news

Tesla verfehlt die Umsatzerwartungen

Topic of the day

Tesla hat wegen Änderungen an seiner Lieferstruktur die Absatzerwartungen für das laufende Jahr gebremst. Sorgen um eine schwächelnde Nachfrage angesichts der drohenden Rezession wischte Konzernchef Elon Musk jedoch beiseite. Im dritten Quartal erzielte der Elektroautohersteller zwar fast einen Rekordgewinn, verfehlte aber die Umsatzerwartungen. Die Aktie gab nachbörslich um 6,3 Prozent nach. Tesla werde "jedes Auto verkaufen, das wir herstellen", sagte Musk. Das Unternehmen sei widerstandsfähig gegenüber einer Rezession. "Wir werden das Gaspedal durchdrücken, ob es nun regnet oder die Sonne scheint." Die Produktion werde nicht spürbar reduziert, "Rezession oder keine Rezession". Dank höherer Preise stieg der Nettogewinn im dritten Quartal auf knapp 3,29 Milliarden US-Dollar von 1,6 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit 3,2 Milliarden gerechnet. Im ersten Quartal hatte der Konzern einen Rekordgewinn von etwas über 3,3 Milliarden Dollar erzielt. Der Umsatz kletterte auf 21,45 Milliarden Dollar von 13,8 Milliarden im Vorjahr. Hier hatten die Analysten gut 22 Milliarden erwartet.

Swiss stocks

Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch mit Abschlägen beendet. Nach vier Handelstagen mit Kursgewinnen hätten die Anleger erst einmal innegehalten und Gewinne mitgenommen, hiess es. Zudem richteten sich die Blicke auf die Berichtssaison. Der SMI verlor 0,9 Prozent auf 10.484 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und sechs -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 31,46 (zuvor: 36,92) Millionen Aktien. Im Fokus stand das Index-Schwergewicht Nestle. Der Konsumgüterkonzern hat in den ersten neun Monaten höhere Kosten an Verbraucher weitergegeben und den Umsatz kräftig gesteigert. Für das Gesamtjahr äusserte sich das Unternehmen etwas optimistischer als bisher. Zudem baut Nestle sein Kaffeegeschäft mit einer Übernahme in den USA aus. Von Starbucks wird die Marke Seattle's Best Coffee gekauft, teilte der Konzern mit. Einen Preis für die Übernahme nannte Nestle nicht. Die Aktie gab 1,3 Prozent nach und belastete den Leitindex damit deutlich. Gekauft wurden vor allen Finanzwerte. So rückten die Aktien der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse um 0,3 bzw. 0,5 Prozent vor. Bei den Versicherungswerten legten Swiss Re um 1,3 Prozent zu, Zurich Insurance um 2,0 Prozent und Swiss Life um 0,8 Prozent.

International markets

Europe

Europas Börsen haben den Handel am Mittwoch wenig verändert beschlossen. Im Handel verstärkt sich die Hoffnung auf eine Bodenbildung an den Börsen mit einem sich abzeichnenden Inflationsgipfel. Auch verlaufe die Berichtssaison bisher gut, so QC Partners. Der wieder niedrigere Gaspreis mache es energieintensiven Unternehmen und Haushalten leichter. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 12.741 Punkte, der Einbruch der Sartorius-Aktie drückte etwas wie auch die Schwäche von Merck. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,2 Prozent auf 3.471 Zähler. Sartorius (-18,5%) legte die Zahlen für das dritte Quartal vor. Der Laborausrüster konnte Umsatz und Gewinn erneut kräftig steigern, hat die Markterwartungen aber leicht verfehlt. Für das Gesamtjahr wird der Konzern etwas vorsichtiger und rechnet jetzt mit einem Umsatzanstieg in der unteren Hälfte der bisherigen Prognosebandbreite, bestätigte aber die Margenprognose. Als Wachstumswert ist die Aktie an der Börse hoch bewertet, so dass die Zahlen als Enttäuschung gewertet wurden. Fresenius (+4,5%) und FMC (+2%) reagierten mit Kursaufschlägen auf den angeblichen Einstieg des aktivistischen Investors Elliott bei Fresenius. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ein Marktteilnehmer konnte den Spekulationen einiges abgewinnen. Die Bewertung von Fresenius sei attraktiv. Gestützt worden sei die Aufwärtsbewegung auch durch Shorteindeckungen.

United States

Die US-Börsen haben nach den Gewinnen seit Wochenanfang am Mittwoch Einbussen hinnehmen müssen. Belastung kam vom Anleihemarkt, wo die Zinsen nach dem jüngsten Rücksetzer wieder deutlich anzogen. Nach der deutlichen Erholung dürften die Anleger erst einmal innehalten und die weitere Nachrichtenlage abwarten, hiess es aus dem Handel. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent tiefer bei 30.424 Punkte, der S&P-500 notierte 0,7 Prozent leichter. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,9 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 717 (Dienstag: 2.299) Kursgewinner und 2.516 (912) -verlierer. Unverändert schlossen 109 (152) Titel. Netflix-Aktien sprangen um 13,1 Prozent nach oben, nachdem der Streaminganbieter im dritten Quartal wieder mehr Kunden hinzugewonnen und dabei die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen hat. Auch die Fluggesellschaft United Airlines (+5,0%) überzeugte mit ihren Geschäftszahlen. Positiv wurden ferner die Zahlenausweise von Procter & Gamble (+0,9%) und Travelers (+4,4%) aufgenommen. Nach einer Gewinnwarnung sackte der Kurs von Generac hingegen um 25,3 Prozent ab. Der US-Pharma- und Healthcarekonzern Abbott Laboratories hat im dritten Quartal bei sinkenden Erlösen auch weniger verdient. Der Konzern erhöhte allerdings seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Die Aktie büsste 6,5 Prozent ein.

Asia

An den asiatischen Aktienbörsen geht es am Donnerstag im späten Geschäft auf breiter Front talwärts. An den chinesischen Börsen hält die Talfahrt der vergangenen Tage an, wobei Hongkong (HSI -2,4%) auf den tiefsten Stand im Verlauf seit 2009 abstürzt. In der Sonderwirtschaftszone sind es sehr schwache Technologietitel, die drücken.

Bonds

Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen wieder deutlich nach oben. Die Rendite zehnjähriger US-Papiere stieg um 12,0 Basispunkte auf 4,13 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen zum einen auf die schwachen Daten zu den Baubeginnen. Überdies habe die überraschend hohe Inflation in Grossbritannien den Anlegern in Erinnerung gerufen, dass die Zentralbanken der grossen Volkswirtschaften die Zinsen weiter erhöhen dürften, kommentierte Stephen Innes von SPI Asset Management.

Analysis

HSBC senkt Adidas-Ziel auf 130 (165) EUR – Hold
Citi senkt Ziel Easyjet auf 2,90 (3,60) GBP – Sell
UBS senkt Santander-Ziel auf 4 (4,10) EUR – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.