Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 19.10.2022
Morning news

Holcim zahlt USA fast 800 Millionen Dollar für Lafarge-Tätigkeit in Syrien

Topic of the day

Holcim zahlt wegen der Aktivitäten seiner ehemaligen Tochtergesellschaft Lafarge in Syrien während des Bürgerkriegs eine Strafe von fast 800 Millionen Dollar in den USA. Der Schweizer Baustoffriese bekannte sich nach einer Untersuchung des US-Justizministeriums der materiellen Unterstützung des Islamischen Staates für schuldig. Holcim werde 777,8 Millionen Dollar zahlen und sich in einem Punkt der Verschwörung zur materiellen Unterstützung ausgewiesener ausländischer terroristischer Organisationen in Syrien schuldig erklären, teilte der weltgrösste Zementhersteller mit. Dabei geht es um den Zeitraum August 2013 und Oktober 2014. Danach hatte die inzwischen aufgelöste Lafarge Cement Syria ihre Tätigkeit in dem Bürgerkriegsland eingestellt. Die Untersuchung bezog sich auf das Verhalten bestimmter ehemaliger Führungskräfte in dieser Zeit, also bevor Holcim den Wettbewerber Lafarge übernahm, erklärte das in Zug ansässige Unternehmen.

Swiss stocks

Der schweizerische Aktienmarkt hat seine Erholung am Dienstag fortgesetzt. Der SMI gewann 0,8 Prozent auf 10.579 Punkte. Von den 20 SMI-Werten verbuchten 19 Kursgewinne, einziger Verlierer war die Roche-Aktie. Umgesetzt wurden 27,97 (zuvor: 34,15) Millionen Aktien. Die Aktien der beiden Banken Credit Suisse und UBS stiegen um 1,8 und 1,6 Prozent. Nach der Bank of America zu Wochenbeginn hat am Dienstag Goldman Sachs positiv überrascht. Der Gewinn der US-Bank brach zwar im dritten Quartal ein, aber nicht so stark wie befürchtet. Mit Enttäuschung wurden die Umsatzdaten von Roche für das dritte Quartal und die ersten neun Monate des laufenden Jahres aufgenommen. Die Aktie gab um 0,6 Prozent nach. Swiss Re stiegen trotz der Gewinnwarnung des Rückversicherers um 0,3 Prozent. Vermutlich hätten einige Marktteilnehmer die Belastungen durch Hurrikan Ian noch höher geschätzt, erklärten Händler die gelassene Reaktion der Aktie.

International markets

Europe

Die europäischen Aktienmärkte haben ihre Gewinne am Dienstag ausgebaut. Der DAX stieg um 0,9 Prozent auf 12.766, der Euro-Stoxx-50 um 0,6 Prozent auf 3.464 Punkte. Gestützt wurde die Stimmung von kräftig fallenden Gaspreisen und von einem starken Beginn der Berichtssaison zum dritten Quartal. Das Tageshoch von 12.932 konnte der DAX allerdings nicht halten, auch weil die Bank of England entgegen einem Bericht vom Morgen nun doch mit dem Verkauf von Anleihen beginnen und dem Markt so Liquidität entziehen will. Der FTSE-100 konnte sich mit einem Plus von 0,2 Prozent lediglich gut behaupten. Zu den grössten Gewinnern sind mit dem Tarifabschluss in der Branche ausgewählte deutsche Chemie- und Pharma-Aktien geworden. BASF stiegen um 1,9 Prozent, Covestro um 2,1 Prozent und Sartorius um 3 Prozent. In der zweiten Reihe zogen K+S um 3,9 Prozent an. Wie es hiess, haben sich die Tarifparteien auf Einmalzahlungen von 1.500 Euro sowie 3,25 Prozent mehr Gehalt sowohl zum 1.1.2023 als auch zum 1.1.2024 geeinigt. "Gemessen am Durchschnittsgehalt in der Chemieindustrie von 65.000 Euro sind das je 5,6 Prozent mehr", so Heino Ruland von Ruland Research. "Damit kann man von einem "milden" Abschluss sprechen", so der Analyst. Für den Einzelhandel und den Konsum dagegen werde die Lage nun nicht einfacher, meint er mit Blick auf die Realeinkommen, die in diesem und vermutlich auch im kommenden Jahr sinken, wie er sagte In Mailand ging es für die Aktie von Telecom Italia um gut 6 Prozent nach oben. So wurde von den Analysten von Equita auf Berichte in "Il Messaggero" und "IlSole24ore" verwiesen, nach denen CDP am Montag eine ausserordentliche Sitzung abhielt, um die Frist für das unverbindliche Angebot bis zum 30. November zu verlängern. Dagegen berichtete die "Milano Finanza", dass Private Equity, unter anderem CVC, über ein mögliches Gebot nachdenke. Für die Analysten von Equita sei ein Erfolg des CDP-Gebots das wahrscheinlichste Ergebnis. Mit einem Plus von knapp 5 Prozent standen auch Nagarro auf der Gewinnerseite. Der IT-Dienstleister hat den Ausblick weiter nach oben genommen. So rechnet Nagarro nun mit einem Umsatz von 830 Millionen Euro statt 800 Millionen. Die Prognose für die bereinigte EBITDA-Marge wurde auf 15 Prozent von 14 Prozent angehoben.

United States

Gestützt von einigen ermutigenden Unternehmenszahlen haben die US-Börsen ihre Erholung am Dienstag fortgesetzt, wenn auch langsamer als zu Wochenbeginn. Nach einem erneut fulminanten Handelsauftakt verringerten die Aktienkurse im Verlauf ihre Gewinne. Zur Schlussglocke stand der Dow-Jones-Index 1,1 Prozent höher. Der S&P-500 stieg um ebenfalls 1,1 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,9 Prozent vorrückte. Dabei wurden 2.282 (Montag: 2.670) Kursgewinner und 949 (552) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 112 (129) Titel. Johnson & Johnson hat im dritten Quartal besonders von seiner Pharmasparte profitiert. Bei Gewinn und Umsatz wurden die Markterwartungen übertroffen. Bei der erwarteten Umsatzentwicklung ist der Pharmazie- und Konsumgüterhersteller allerdings pessimistischer geworden. Die Aktie gab 0,3 Prozent nach. Goldman Sachs hat dagegen im dritten Quartal unter niedrigeren Erträgen im Investmentbanking und höheren Kosten gelitten. Der Gewinn und die Erträge brachen ein, allerdings nicht so stark wie von Analysten befürchtet. Zudem kündigte die Bank an, ihr Geschäft in drei operativen Segmenten zu bündeln. Die Aktie rückte 2,3 Prozent vor.

Asia

Die asiatischen Börsen zeigen sich am Mittwoch überwiegend mit leichten Aufschlägen. Lediglich die chinesischen Aktienmärkte hinken mit Abschlägen hinterher. Der Parteikongress der Kommunistischen Partei (KP) in China wird von Händlern eher als enttäuschend charakterisiert. Trotz Ankündigungen zur Wirtschaftsförderung sei wenig Konkretes verlautbart worden, heisst es. China werde in diesem Jahr erstmals seit langem langsamer wachsen als die übrigen Volkswirtschaften in Asien, heisst es. Besonders übel stösst Anlegern das rigorose Festhalten an der Null-Covid-Strategie der Regierung auf, hier lieferte der Parteitag eine Bestätigung der bisherigen Politik.

Bonds

Am US-Anleihemarkt gaben die Renditen nochmals leicht nach. Zehnjährige Papiere rentierten etwa 2 Basispunkte niedriger mit 3,99 Prozent.

Analysis

CS senkt Sonova auf Neutral (Outperform) – Ziel 270 (335) CHF
UBS senkt Kardex-Ziel auf 192 (212) CHF – Buy
JP Morgan senkt Ziel Delivery Hero auf 60 (61) EUR – Overweight

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.