Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 07.10.2022
Morning news

Schwache Margen und Gasgeschäft belasten Shell im 3. Quartal

Topic of the day

Ein schwächeres Gashandelsgeschäft und ein Einbruch der Raffineriemargen haben das Ergebnis des Ölkonzerns Shell im dritten Quartal deutlich belastet. Die Vermarktungsergebnisse werden hingegen höher ausfallen als im zweiten Quartal. Die Raffineriemarge im Ölgeschäft hat sich auf 15 US-Dollar pro Barrel nahezu halbiert, was das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Segments "Chemicals & Products" mit 1 bis 1,4 Milliarden Dollar belasten wird, wie Shell weiter mitteilte. Die Shell-Aktie fällt gegen Mittag um 5 Prozent. Im Chemiegeschäft, das mit hohen Kosten zu kämpfen hat, sei die Marge auf minus 27 Dollar von plus 86 Dollar pro Tonne eingebrochen. Hier werde eine weitere Belastung des Ergebnisses von 300 bis 600 Dollar erwartet. Im integrierten Gassegment verweist Shell auf die Saisonabhängigkeit und den volatilen und gestörten Markt. Das Unternehmen rechnet in dem Bereich für das dritte Quartal mit einer Abschreibung vor Steuern zwischen 1,3 und 1,7 Milliarden US-Dollar.

Swiss stocks

Schwächer hat sich der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Vor dem viel beachteten US-Arbeitsmarktbericht am Freitag nahmen die Anleger vorsichtshalber Geld vom Tisch. Der SMI verlor 0,8 Prozent auf 10.391 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursverlierer und vier -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 42,83 (zuvor: 40,47) Millionen Aktien. Credit Suisse (CS) verbesserten sich gegen die negative Tendenz um 2,6 Prozent. Die angeschlagene Bank will nach einem Agenturbericht ihr Beratungs- und Transaktionsgeschäft ausgliedern. CS suche nach einem externen Investor, der die Abspaltung der Bereiche finanziere und im Gegenzug eine Beteiligung an dem Geschäft erhalte, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. UBS verbilligten sich um 2,5 Prozent und Julius Bär um 1,9 Prozent. Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re gingen 2,5 Prozent schwächer aus dem Handel. Marktteilnehmer verwiesen auf negative Vorgaben der Hannover Rück. Der deutsche Branchenvertreter konnte auf seiner Investorenveranstaltung die Schäden durch Hurrikan Ian noch nicht beziffern. Swiss Life und Zurich verloren 1,1 und 2 Prozent.

International markets

Europe

An den europäischen Aktienmärkten sind die Kurse am Donnerstag überwiegend noch etwas zurückgekommen. Der DAX rutschte nach kräftigen Eröffnungsgewinnen ins Minus und schloss schliesslich 0,4 Prozent tiefer bei 12.471 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,4 Prozent auf 3.433 Punkte. Stärker abwärts ging es in Zürich: Der SMI fiel um 0,8 Prozent, obwohl sich die Aktien der CS Group erholten. Noch schwächer schloss nur der FTSE-MIB in Mailand mit einem Minus von einem Prozent. In der zweiten Reihe des deutschen Markts legten MDAX und TecDAX dagegen jeweils 0,2 Prozent zu. Die Stoxx-600-Unternehmen dürften laut Analysten in der anstehenden Berichtssaison allerdings einen Gewinn- und Umsatzsprung von knapp 32 beziehungsweise 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausweisen, schreibt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Zurückzuführen sei dies in erster Linie auf Versorger sowie auf Öl- und Gasunternehmen, die ihre Gewinne um 195 beziehungsweise um 156 Prozent ausgeweitet haben dürften. Mit Ausnahme der Hersteller von Grundstoffen mit minus 16 Prozent dürften aber auch die anderen Sektoren ein robustes Profitwachstum von 2 bis 39 Prozent verzeichnet haben. Im DAX stiegen Zalando um 3,2 Prozent, Porsche Holding um 2,6 Prozent und Sartorius um 2,2 Prozent. Auf der anderen Seite gaben Munich Re mit den hohen Schäden durch den Orkan "Ian" 2,6 Prozent ab und Hannover Rück 2 Prozent. An der Verliererspitze standen die Versorger Eon und RWE mit Rückgängen bis zu 2,9 Prozent.

United States

Mit Abschlägen haben die Aktienkurse an der Wall Street den Handel am Donnerstag beendet. Händler berichteten von wachsender Nervosität vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Der Dow-Jones-Index verlor 1,1 Prozent, der S&P-500 gab um 1,0 Prozent nach und der Nasdaq-Composite sank um 0,7 Prozent. Den 1.014 (Mittwoch: 974) Kursgewinnern standen 2.200 (2.242) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 117 (130) Titel. Die Perspektive auf die Geldpolitik hatte sich bereits am Vortag wieder geändert. Zu Quartalsbeginn hatte noch die Aussicht auf eine weniger restriktive geldpolitische Haltung der US-Notenbank im Gefolge einiger schwacher Daten und der jüngsten Marktturbulenzen zu einer kräftigen Erholung der Aktienkurse geführt. Mit einem Plus von 0,5 Prozent reagierte die Aktie von Costco Wholesale auf die Mitteilung des Grosshandelsunternehmens, dass der Umsatz im September 10,1 Prozent über Vorjahr lag. Under Armour sanken um 2,7 Prozent. Bei dem Sportartikelhersteller wird David Baxter zukünftig das Amerika-Geschäft führen, weil Stephanie Pugliese das Amt aufgibt. Baxter ist seit 2020 bei Under Armour. Peloton gewannen 4 Prozent. Der Fitnessgeräte-Hersteller streicht 500 Stellen, das entspricht 12 Prozent aller Arbeitskräfte.

Asia

Nachdem an der Wall Street am Donnerstag erneut falkenhafte und damit weitere deutliche Zinserhöhungen signalisierende Aussagen von US-Notenbankern für Verluste sorgten, geht es am Freitag auch in Ostasien und in Sydney mit den Aktienkursen nach unten. Eine Ausnahme macht lediglich Seoul, wo sich der Kospi (+0,2%) nach einem ebenfalls schwächeren Start mittlerweile knapp ins Plus berappelt hat. Der Kurs des Indexschwergewichts Samsung hat mittlerweile ins Plus gedreht.

Bonds

Am Anleihemarkt setzte sich der Vortagestrend in gebremster Form fort. Mit den wieder gestiegenen Erwartungen einer straffen Geldpolitik wurden die Titel leicht abverkauft, die US-Zehnjahresrendite stieg um 6 Basispunkte auf 3,81 Prozent.

Analysis

CS senkt Tesco-Ziel auf 238 (292) p – Neutral
UBS senkt Randstad-Ziel auf 40 (45) EUR – Sell
UBS senkt Adecco-Ziel auf 35 (45) CHF – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.