Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 27.07.2022
Morning news

Credit Suisse ernennt Ulrich Körner zum neuen CEO

Topic of the day

Credit Suisse hat im zweiten Quartal wegen höheren Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Investmentbanking einen Milliardenverlust verzeichnet. Unter dem Strich berichtete die Schweizer Grossbank über einen Verlust von 1,59 Milliarden Franken. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 253 Millionen Franken erzielt. Der Nettoertrag sank um 29 Prozent auf 3,645 Milliarden Franken. Das verwaltete Vermögen reduzierte sich auf 1,454 Billionen von 1,632 Billionen Franken. Credit Suisse trennt sich von CEO Thomas Gottstein. Wie die Bank mitteilte, wurde Ulrich Körner, derzeit Leiter des Asset Managements, mit Wirkung zum 1. August als Vorstandschef berufen. Gottstein leitete die Bank seit Beginn der Pandemie. In seine Zeit fällt eine Reihe kostspieliger Pannen, darunter die Zusammenbrüche von Greensill Capital und Archegos Anfang 2021. Die Bank kündigte zudem eine umfassende Strategieprüfung an. Credit Suisse soll eine fokussiertere, agilere Gruppe mit einer deutlich niedrigeren absoluten Kostenbasis werden. Das globale Vermögensverwaltungsgeschäft, die Universalbank in der Schweiz und das Asset-Management-Geschäft mit Mehrfachspezialisierung sollen gestärkt werden. Für den Securitized Products-Bereich sollen die Optionen ausgelotet werden. Die absolute Kostenbasis der Gruppe soll mittelfristig auf unter 15,5 Milliarden Franken sinken.

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Swiss stocks

Die Börse in der Schweiz hat am Dienstag in einem zurückhaltenden Geschäft kleine Verluste verbucht. Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 11.102 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 48 (zuvor: 29,32) Millionen Aktien. Die UBS-Aktie brach um 9,4 Prozent ein. Nicht zufrieden mit den Geschäftszahlen im zweiten Quartal äusserten sich Händler. Der Nettogewinn lag mit 2,11 Milliarden Dollar deutlich unter der Erwartung von 2,40 Milliarden Dollar. Dies könne aber noch mit der Marktvolatilität erklärt werden, wie es sich schon bei den US-Banken abgezeichnet habe, meint ein Händler: Als "unbefriedigender" bezeichnet er den Einnahmerückgang der Vermögensverwaltung. Gut seien aber einige andere Kennzahlen ausgefallen, so die Kernkapitalquote mit 14,2 Prozent. Im Schlepptau verloren Credit Suisse 3,4 Prozent, die Bank wird am Mittwoch ihre Zahlen ausweisen. Der Umsatzrückgang von Logitech sei mit 9 Prozent auf vergleichbarer Währungsbasis stärker als befürchtet ausgefallen, was auch den Gewinn drücke, heisst es im Handel. Entsprechend senkt Logitech die Jahresprognose. Allerdings sei das Vorjahresquartal auch ein Rekordquartal gewesen, was den Umsatzrückgang relativiere. Die Aktie drehte nach Verlusten zur Eröffnung im Verlauf ins Plus und schloss 1,7 Prozent fester. Als sehr gut wurden die Geschäftszahlen von Lindt & Sprüngli (+5,7%) im Handel bezeichnet. Die EBIT-Marge lag mit 9,3 Prozent deutlich über erwarteten 8 Prozent gelegen. Dazu gesellt sich auch noch ein Aktienrückkauf von 1 Milliarde Franken.

International markets

Europe

Europas Börsen haben auch am Dienstag mit Abgaben geschlossen. Der DAX gab um 0,9 Prozent auf 13.097 Punkten nach, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,8 Prozent tiefer bei 3.575 Punkten. Am Abend startet die zweitägige Sitzung der US-Notenbank. Für Metro ging es 2,1 Prozent nach unten, Ceconomy fielen 2,4 Prozent. Im DAX gaben Zalando 9,8 Prozent nach, Hellofresh verloren 7,3 Prozent. Kingfisher büssten 8,5 Prozent ein. Eutelsat standen auch am Dienstag unter erheblichem Abgabedruck und brachen um weitere 18,2 Prozent ein. Der Satelliten-Betreiber hat sich mit OneWeb auf eine Fusion geeinigt. Für Lufthansa ging es am Dienstag um 2,6 Prozent nach unten; die Titel verloren damit klar mehr als der Reisesektor insgesamt mit Abgaben von 1 Prozent. Belastend wirkte der Warnstreik des Bodenpersonals. Jefferies stufte die vorläufigen Daten von Wacker Neuson (-2,8%) für das zweite Quartal als uneinheitlich ein. Für die Aktie von Unilever ging es in Amsterdam gegen den Trend um 3,9 Prozent nach oben. Der RBC zufolge hat Unilever die Konsenserwartungen mit den guten Ergebnissen für das erste Halbjahr bei organischem Umsatzwachstum, EBIT und Gewinn geschlagen. Weiter abwärts ging es mit Uniper. Die Aktien verloren 10,5 Prozent auf 5,85 Euro. "Die schlechten Nachrichten reissen nicht ab", sagte ein Händler. Aktuell belaste, dass Goldman Sachs das Kursziel auf 4,50 nach 10 Euro gesenkt habe. Dazu komme, dass der politische Streit um die Nord-Stream-Pipeline trotz der nun gelieferten Turbine weitergehe. Sollte der Gasfluss weiter nur bei 20 Prozent bleiben, könne Deutschland die Lager für den Winter nicht füllen. Der Versorger ist abhängig von den russischen Lieferungen. Jüngst wurde ein Rettungspaket für das Unternehmen geschnürt, das unter anderem den Einstieg des deutschen Staats vorsieht.

United States

Mit Abgaben hat die Wall Street den Dienstag beendet. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,7 Prozent auf 31.761 Punkte, der S&P-500 verlor 1,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 1,9 Prozent absackte. An der Nyse wurden 1.217 (Montag: 1.836) Kursgewinner gezählt, ihnen standen 1.983 (1.425) Verlierer gegenüber - 143 (139) Titel schlossen unverändert. Auf der Stimmung lasteten schwache Konjunkturdaten und Gewinnwarnungen verschiedener bedeutender Unternehmen, allen voran die des Einzelhandelsriesen Walmart. Diese zeigt, dass die Inflation speziell der Lebensmittelpreise die Konsumfreude der Amerikaner dämpft und zu Ausgabekürzungen an anderer Stelle führt. Die Walmart-Aktie brach um 7,6 Prozent ein. Amazon fielen im Sog von Walmart um 5,3 Prozent. Doch auch 3M (+5%) schätzt die diesjährigen Ertragsaussichten pessimistischer ein als bisher. Stützend wirkte allerdings die Ausgliederung der Gesundheitssparte, die der Mischkonzern am Dienstag ebenfalls ankündigte. General Electric (+4,6%) hat die Prognose für den Cashflow gesenkt, im zweiten Quartal aber besser abgeschnitten als befürchtet. Bei General Motors (-3,4%) ging der Gewinn hingegen überraschend deutlich zurück. Getränkehersteller Coca-Cola (+1,6%) verbuchte ebenfalls einen Ergebnisrückgang, Umsatz und Gewinn übertrafen dennoch die Erwartungen des Markts. Positiv überrascht hat auch McDonalds (+2,7%); die Fast-Food-Kette konnte Preiserhöhungen durchsetzen und damit höhere Kosten kompensieren.

Asia

Ein umgekehrtes Bild zum Vortag zeigt sich am Mittwoch an den ostasiatischen Börsen. Während es überwiegend nach unten geht, kann sich die Tokioter Börse zumindest gut behaupten mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 27.702 Punkte. Schanghai und Seoul zeigen sich mit kleinen Einbussen, in Hongkong gehen dagegen die kräftigen Vortagsgewinne wieder verloren, der HSI verliert 1,5 Prozent. In Hongkong belasten schwache Technikaktien (-1,7%). Aber auch Immobilienaktien drücken das Marktbarometer. Country Garden knicken um über 13 Prozent ein, nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung. China Vanke geben um 2,3 Prozent nach, Longfor um 4,4 Prozent. In Seoul geben LG Energy Solution um 1,5 Prozent nach. Bei der Aktie endet am Berichtstag eine Haltefrist nach dem Börsengang.

Bonds

Am Rentenmarkt fiel die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 2,80%, während jene der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 3,057% zulegte. Käufer und Verkäufer hielten sich die Waage. Die deutliche Zinsinversion spricht für Rezessionsängste.

Analysis

Deutsche Bank erhöht Ziel Julius Bär auf 62 (61) CHF - Buy

Jefferies senkt Siemens-Ziel auf 155 (190) EUR - Buy

Metzler senkt Hypoport-Ziel auf 200 (242) EUR - Hold

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.