Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 08.06.2022
Morning news

Credit Suisse warnt vor Verlust im zweiten Quartal

Topic of the day

Die Credit Suisse wird wohl auch im laufenden zweiten Quartal rote Zahlen schreiben. Das schwache Gesamtumfeld, das niedrige Niveau im Emissionsgeschäft und die Ausweitung der Kreditspreads haben die Investmentbank im April und Mai beeinträchtigt, wie die Bank am Morgen mitteilte. Das werde zu einem Verlust in der Sparte und im Konzern insgesamt im laufenden Quartal führen. Das Gesamtjahr 2022 bezeichnete die Credit Suisse weiterhin als "Übergangsjahr" für den Konzern. Die Bank will die Kosteninitiativen über die gesamte Gruppe hinweg beschleunigen, 2023 soll das Maximum an Einsparungen erzielt werden. Details dazu werde es am Investorentag am 28. Juni geben. Auf kurze Sicht will die Bank mit einer harten Kernkapitalquote von rund 13,5 Prozent arbeiten. Das entspreche dem Ziel für 2024, eine Quote von über 14 Prozent zu erreichen, bevor die geplanten Basel-3-Reformen in Kraft treten.

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Swiss stocks

Inflations- und Zinssorgen haben am ersten Handelstag nach dem langen Pfingstwochenende am schweizerischen Aktienmarkt die Kauflaune gedämpft. Allerdings hielt sich der Markt im europäischen Vergleich recht gut, wozu Kursgewinne im Banken- und Versicherungssektor wesentlich beitrugen. Der SMI gewann 5 Punkte auf 11.534. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und fünf -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 30,35 (zuvor: 20,86) Millionen Aktien. Derweil mindert die hohe Inflation die Kaufkraft der Verbraucher, wie schwache britische Einzelhandelsdaten und die Gewinnwarnung der US-Supermarktkette Target verdeutlichten. Das belastete konsumnahe Titel wie Swatch (-1,3%), die zusätzlich unter einer Kurszielsenkung durch die UBS litten, oder Dufry (-0,4%). Das eigentlich als defensiv geltende SMI-Schwergewicht Nestle gab um 0,9 Prozent nach. Hier dürfte belastet haben, dass die Verbraucher wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise statt teurer Markenartikel verstärkt No-Name-Produkte kaufen. Aktien von Banken und Versicherern waren als Nutzniesser der gestiegenen Zinsen dagegen gesucht. Credit Suisse und UBS verbuchten Kursgewinne von 1,7 und 0,7 Prozent. Swiss Life, Swiss Re und Zurich stiegen um bis zu 1,9 Prozent.

International markets

Europe

Nach dem starken Wochenauftakt mit den höchsten DAX-Ständen seit Ende März haben sich die Kurse an den europäischen Börsen am Dienstag wieder etwas gesetzt. Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 14.557 Punkte. Mit dem Euro-Stoxx-50 ging es um 0,8 Prozent auf 3.807 nach unten. Auf die Kurse drückten nun wieder die Inflations- und Zinssorgen. Erwartet wird, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag das Ende ihrer Anleihekäufe beschliessen wird. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die EZB die Leitzinsen im Juli und September um jeweils 25 Basispunkte anheben und damit die Phase der negativen Zinsen beenden wird. In Australien hat die Notenbank die Zinsen am Morgen überraschend deutlich um 50 Basispunkte erhöht und zugleich signalisiert, dass weitere Straffungen bevorstehen. Kräftig unter Druck mit minus 4,1 Prozent standen die Aktien von Casino Guichard in Paris. Hier belasteten Berichte, wonach die Supermarktkette Schwierigkeiten habe, Kaufinteressenten für ihre Erneuerbare-Energien-Tochter GreenYellow zu finden. Wie der Nachrichtenkanal BFM Business berichtet, stosse Casino nur auf begrenztes Kaufinteresse. Der Markt war bisher davon ausgegangen, der Verkaufsprozess könne bis Jahresende abgeschlossen sein. Auch im DAX standen konsumabhängige Titel unter Druck, weil die hohe Inflation an den Budgets der Verbraucher zehrt. Zalando fielen um 4,8 Prozent und Hellofresh um 2,5 Prozent. Daneben notierten Adidas mit einem Minus von 1,2 Prozent vergleichsweise schwach.

United States

Die US-Börsen haben am Dienstag anfängliche Verluste mehr als wettgemacht. Stagflationssorgen beherrschten nach Angaben von Beobachtern zwar nach wie vor den Markt, doch seien Rücksetzer zum Wiedereinstieg genutzt worden. Don Calcagni, Chief Investment Officer bei Mercer Advisors, sprach von einem "Tauziehen zwischen Inflation und der Aussicht auf eine Rezession". Die Folgen für die Ertragslage der Unternehmen müssten sich erst noch zeigen, meinte er. Der Dow-Jones-Index beendete den Handel 0,8 Prozent höher. Der S&P-500 gewann 1,0 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,9 Prozent. Dabei wurden 2.242 (Montag: 1.798) Kursgewinner und 1.043 (1.455) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 131 (169) Titel. Die Gewinnwarnung des Einzelhändlers Target und eine unerwartet hoch ausgefallene Leitzinsanhebung in Australien wurden im Handelsverlauf abgehakt. Target verringerten ihre Verluste von anfangs über 6 Prozent zum Handelsschluss auf 2,3 Prozent. Der Einzelhändler hatte vor sinkenden Ergebnissen gewarnt, weil unter anderem höhere Rabatte nötig seien, um Waren loszuschlagen. Händler sahen darin klare Anzeichen für sinkende Konsumausgaben. Dieser Gedanke belastete auch andere Branchenwerte: Walmart und Costco büssten 1,2 bzw. 0,1 Prozent ein, Amazon verloren 1,4 Prozent. Der Sektor war mit minus 1 Prozent einziger Verlierer. Die Aktien von Peloton Interactive sanken um 0,4 Prozent. Das Unternehmen wechselt nur vier Monate nach der Ernennung eines neuen CEO auch die Finanzchefin aus - ein Schritt, der aufgrund der andauernden Verluste des Fitnessgeräte-Herstellers erfolgt.

Asia

Gestützt von positiven US-Vorgaben geht es zur Wochenmitte an den ostasiatischen Börsen mehrheitlich nach oben. Vor allem die Technologiewerte zeigen sich mit Gewinnen, nachdem diese zuletzt mit den anhaltenden Zinssorgen unter Druck gestanden hatten. Die Gewinnerliste wird vom Hang-Seng-Index in Hongkong (+1,7%) angeführt. Teilnehmer verweisen hier auf die gute Entwicklung der chinesischen Technikwerte an der Wall Street. Gesucht sind Aktien von Spiele-Entwicklern, nachdem China am Dienstag nach längerer Zeit wieder 60 Online-Spiele zur Veröffentlichung zugelassen hat.

Bonds

Am Anleihemarkt erholten sich die Notierungen mit den düsteren Konjunkturaussichten, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank knapp unter 3,00 Prozent.

Analysis

UBS senkt Ziel Air France-KLM auf 1,90 (2,10) EUR – Neutral

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Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.