By Swissquote Analysts
Walmart verfehlt Gewinnerwartungen klar
Topic of the day
Die Walmart-Aktie war nach den Ergebnissen für das erste Quartal mit einem Abschlag von 11,4 Prozent grösster Verlierer im Dow. Der Einzelhandelskonzern hatte erklärt, dass der Umsatz zwar um 3 Prozent gestiegen ist, aber höhere Kosten die Gewinne aufgezehrt hätten. Der Gewinn je Aktie lag mit 1,30 Dollar laut Factset unter dem Konsens. Das Unternehmen rechnet nun für das Geschäftsjahr mit einem Rückgang des Betriebsergebnisses um etwa 1 Prozent, während zuvor ein Anstieg um etwa 3 Prozent erwartet worden war. Der US-Supermarktriese verzeichnete ein Nettoergebnis von 2,054 Milliarden Dollar bzw. 74 Cent pro Aktie, gegenüber 2,730 Milliarden bzw. 97 Cent pro Aktie im Vorjahr. Walmart steigerte die Einnahmen von 138,3 auf 141,6 Milliarden Dollar und übertraf damit allerdings den Konsens von 138,8 Milliarden. Für das zweite Quartal rechnet Walmart mit einem konsolidierten Wachstum beim Nettoumsatz von mehr als 5 Prozent, einem Wachstum beim US-Umsatz ohne Treibstoffe von 4 bis 5 Prozent und einem stagnierenden bis leicht steigenden Gewinn je Aktie. Der aktuelle Factset-Konsens geht hier von 3,8 bzw. 3,6 Prozent und einem Gewinn pro Aktie von 1,90 Dollar aus, was einem Zuwachs von 6,9 Prozent entspräche. Für das Gesamtjahr rechnet Walmart mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 4 Prozent, einem währungsbereinigten US-Umsatzwachstum von 3,5 Prozent und einem Rückgang des Gewinns pro Aktie von 1 Prozent. Der Factset-Konsens unterstellt Wachstumsraten von 3,1 und 3,3 Prozent und einen Gewinn je Aktie von 6,75 Dollar, was einem Wachstum von 4,4 % entspräche.
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Swiss stocks
Am Aktienmarkt in der Schweiz ging es am Dienstag den dritten Handelstag in Folge nach oben. Der SMI verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 11.730 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 32,02 (zuvor: 34,57) Millionen Aktien. Im Fokus stand die Clariant-Aktie, die 7,3 Prozent zulegte. Das Unternehmen hatte bekannt gegeben, dass es auf seiner Hauptversammlung am 24. Juni das Governance-Abkommen mit seinem grössten Aktionär Saudi Basic Industries Corp. (SABIC) beenden wird. Das Auslaufen bedeutet, dass SABIC nun über seinen aktuellen Clariant-Anteil von 31,5 Prozent hinausgehen und möglicherweise ein Übernahmeangebot unterbreiten kann, so die Analysten von Baader Helvea. Gute Zahlen hat der Hörgerätehersteller Sonova vorgelegt. Die Aktie fiel nach anfänglichen Gewinnen schliesslich um 0,9 Prozent. Der Umsatz legte im Geschäftsjahr 2021/22 um 29 Prozent in lokaler Währung zum Vorjahr auf 3,36 Milliarden Franken zu. Damit bestätigen sich Hoffnungen auf eine kräftige Markterholung. Beim Ausblick äusserte sich Sonova optimistisch, dass diese andauern werde. Für das neue Geschäftsjahr wird ein Umsatzplus von 17 bis 21 Prozent und ein EBITA-Anstieg von 12 bis 18 Prozent erwartet.
International markets
Europe
Die europäischen Aktienmärkte haben ihre Erholung am Dienstag fortgesetzt. Der DAX stieg um 1,6 Prozent auf 14.186 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 1,5 Prozent auf 3.742 Punkte an. Daimler Truck stiegen um 6,5 Prozent. Das Unternehmen hat einen unerwartet starken Quartalsbericht vorgelegt und die Prognose für das Geschäftsjahr erhöht. Vor allem die Entwicklung des operativen Ergebnisses wurde an der Börse positiv beurteilt. Der Konsens der Analysten hatte hier bisher einen Rückgang erwartet, Daimler Truck will aber nun das Vorjahresergebnis halten. Im DAX erholten sich Delivery Hero um 4,1 Prozent. Das Plus in Delivery Hero wurde auch auf eine positive Studie von Bryan Garnier zu den Aktien der Essenslieferdienste zurückgeführt, für die Aktie von Just Eat Takeaway ging es um gut 5,5 Prozent nach oben. Im MDAX stachen ebenfalls die konjunkturabhängigen Aktien heraus: Hier stiegen Kion um 5,9 Prozent und Jungheinrich um 3,9 Prozent. Im SDAX zogen SGL Carbon um knapp 5 Prozent an. Kräftig nach oben um 5,3 Prozent ging es mit Engie in Paris. Der französische Versorger hat nicht nur ein überraschend starkes erstes Quartal hinter sich gebracht, sondern auch noch die Jahresprognose erhöht. Zudem wurde die Dividendenausschüttung bestätigt mit mindestens 0,65 Euro je Aktie. Dies mache die Aktie zu einem attraktiven Dividendenwert mit aktuell über 7 Prozent Rendite, hiess es im Handel. Im erwarteten Rahmen lagen die Geschäftszahlen von Vodafone nach Händlerangaben. Der Fokus des Marktes liege aber weniger auf den Geschäftszahlen, sondern auf Aussagen zu strategischen Plänen nach dem Einstieg von Emirates Telecommunications als neuem Grossaktionär. Nachdem die Aktie auf den Einstieg am Montag sehr fest reagiert hatte, notierte sie nun mit einem Plus von 0,2 Prozent gut behauptet. Adler Group brachen dagegen um 12,5 Prozent ein, die Aktien ihrer Tochter Consus Real Estate um knapp 19 Prozent. Der negative Nachrichtenfluss rund um den skandalgeschüttelten Immobilienkonzern Adler erlebte einen neuen Höhepunkt. Nun muss die Tochtergesellschaft Consus für das vergangene Geschäftsjahr wegen Abschreibungen einen hohen Verlust ausweisen.
United States
Überzeugende US-Einzelhandelsdaten für April und Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell haben am Dienstag an der Wall Street für kräftige Gewinne gesorgt. Dazu kam die Hoffnung auf ein baldiges Lockdown-Ende in China. Der Dow-Jones-Index gewann 1,3 Prozent auf 32.655 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um 2,0 Prozent und der Nasdaq-Composite kletterte um 2,8 Prozent nach oben. An der Nyse wurden dabei 2.526 (Montag: 1.688) Kursgewinner und 806 (1.621) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 86 (132) Titel. Geschäftszahlen hat unter anderem die Baumarktkette Home Depot vorgelegt. Das Unternehmen hat in seinem ersten Geschäftsquartal überraschend gut abgeschnitten und die Jahresziele erhöht, was der Aktie zu einem Plus von 1,7 Prozent verhalf. Positiv mit den Zahlen hat auch der Entwickler von Videospielen Take-Two Interactive (+11,8%) überrascht. Für die Boeing-Aktie ging es um 6,4 Prozent aufwärts. Die US-Federal Aviation Administration (FAA) hat United Airlines (+7,9%) grünes Licht für die Wiederinbetriebnahme von 52 Boeing-Maschinen des Typs 777 gegeben, die aufgrund von Triebwerksproblemen am Boden bleiben mussten. Die Aktien der Citigroup stiegen um 8,1 Prozent, nachdem aus einer Wertpapieranmeldung hervorging, dass Warren Buffetts Berkshire Hathaway Aktien im Wert von rund 3 Milliarden Dollar gekauft hat.
Asia
Die ostasiatischen Aktienmärkte folgen am Mittwoch nur zum Teil der sehr positiven Vorgabe der Wall Street. In Tokio geht es um 0,6 Prozent nach oben auf 26.825 Punkte. In Seoul ist die Tendenz mittlerweile nur noch gut behauptet und in Schanghai und in Hongkong liegen die Indizes sogar moderat im Minus. Unter den Einzelwerten stieg in Tokio Renesas Electronics um gut 3 Prozent. Das Unternehmen hat Investitionen zum Ausbau der Halbleiterproduktion angekündigt.
Bonds
Am Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Treasury-Anleihe am Dienstag um 9 Basispunkte auf 2,968%. Die Rendite der 2-jährigen Anleihe legte ebenfalls um 14 Basispunkte auf 2,713% zu. Staatsanleihen waren in dem positiven Marktumfeld nicht gefragt.
Analysis
Jefferies senkt Allianz-Ziel auf 255 (260) EUR - Buy
Citi erhöht Diageo-Ziel auf 41,50 (40) GBP - Neutral
LBBW senkt Ströer-Ziel auf 70 (75) EUR - Buy
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.