By Swissquote Analysts
EU zielt auf russische Kohle in einer frischen Sanktionsrunde ab
Topic of the day
Die Europäische Kommission schlug ein breites neues russisches Sanktionspaket vor, einschliesslich eines Einfuhrverbots russischer Kohle, einer Verkürzung des Zugangs russischer Transportunternehmen und Schiffe in die EU, die Einschränkung von Oligarchen und ihrer Familien und die Blockierung einiger High-Tech-Maschinenexporte. Das vorgeschlagene Verbot russischer Kohle wäre das erste Mal, dass die Europäische Union zugestimmt hat, einen der wichtigsten Energieexporte Russlands zu blockieren. Die EU wird auch eine Quotenobergrenze für die Einfuhr von Kali auferlegen, sagten Beamte. Das Material wird für Dünger verwendet und häufig aus Weissrussland gekauft. Das Sanktionspaket soll auch eine Reihe anderer russischer und belarussischer Importe, einschliesslich Holz, Zement, Meeresfrüchte und Spirituosen, verbieten, so die Europäische Kommission. Die EU wird auch den Export von High-Tech-Maschinen nach Russland stoppen, darunter Quantencomputer und Halbleiter.
Swiss stocks
Der Schweizer Aktienmarkt hat sich nach dem kräftigen Plus des Vortages am Dienstag widerstandsfähig gezeigt und die Gewinne verteidigt. Am Ende des Tages stand für den SMI ein Plus von 0,3 Prozent auf 12.377 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 37,96 (Montag: 31,16) Millionen Aktien. Tagesgewinner waren nachrichtenlos Givaudan (+2,1%) vor Richemont (+1,7%). Am Ende rangierten UBS mit einem Minus von 4,0 Prozent und auch die Aktie der Konkurrentin Credit Suisse büsste mit 2,2 Prozent deutlich ein. In ganz Europa gehörten Bankaktien zu den grösseren Verlierern. ABB profitierten nicht von der Partnerschaft des Unternehmens mit Samsung Electronics im Geschäft mit smarter Gebäudetechnologie. Die am Montag nach einer Kaufempfehlung über 5 Prozent festere Logitech-Aktie sah leichte Gewinnmitnahmen und büsste 1,3 Prozent ein.
International markets
Europe
Nach einer freundlichen Eröffnung haben die Kurse an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag nachgegeben. Der DAX fiel um 0,6 Prozent auf 14.424 Punkte und schloss fast 180 Punkte unter seinem frühen Tageshoch. Der Euro-Stoxx-50 gab 0,8 Prozent auf 3.918 Punkte ab. In Frankreich sackte der CAC-40 um 1,3 Prozent ab - gedrückt von einer neuen Umfrage zur französischen Präsidentschaftswahl. Laut dieser hat die rechtsgerichtete Marine Le Pen den Abstand zu Staatspräsident Emmanuel Macron so stark verringert, dass der Ausgang nun als offen gilt. Im CAC-40 fielen Societe Generale um 5,6 Prozent, Veolia um 5,3 Prozent und Vinci um 4,1 Prozent. Credit Agricole gaben um 5 Prozent nach und BNP um 4,6 Prozent. Im Blick stand auch die geplante Runde weiterer Anti-Russland-Sanktionen mit dem EU-Importstopp für russische Kohle. Sie rückte die Energiewerte in den Blick: Besonders die Anbieter erneuerbarer Energien zogen stark an. Nordex stiegen um 7,1 Prozent, Vestas 8,6 Prozent und Encavis um 5,2 Prozent. Für Siemens Energy ginge es 1,1 Prozent nach oben, und im DAX gewannen RWE 2,7 Prozent. Im DAX fielen MTU um 5,2 Prozent. Airbus gaben 4,4 Prozent ab, auch weil ein Anteilseigener etwa 3,4 Millionen Aktien verkaufen will. Daimler Truck fielen um 5,1 Prozent, Siemens um 3 Prozent und Heidelbergcement um 3,2 Prozent. Auf der anderen Seite zogen Internet-Aktien weiter an. Im DAX gewannen Delivery Hero weitere 4,1 Prozent und Hellofresh 4,5, Zalando konnten sich gut behaupten. Shop-Apotheke zogen mit Aussagen zu einem guten Jahresstart um 3,4 Prozent an, About You um 1,6 Prozent an. Ein Händler meinte, nach dem Ausverkauf der vergangenen Monate setzte sich nun eine Erholung durch. Gut kamen die Erstquartalszahlen von Sixt an, der Kurs stieg um 5,2 Prozent.
United States
Die Eskalation im Ukraine-Krieg und ein scharfer Anstieg der Marktzinsen haben am Dienstag an der Wall Street für teils stark sinkende Aktienkurse gesorgt. Der Dow-Jones-Index gab um 0,8 Prozent nach auf 34.641 Punkte, der S&P-500 büsste 1,3 Prozent ein. Die Nasdaq-Indizes verloren bis zu 2,3 Prozent. An der Nyse gab es nach vorläufigen Angaben 655 (Montag: 1.860) Kursgewinner, 2.707 (1.502) -verlierer und 118 (121) unveränderte Titel. Aktien zyklischer Branchen lagen am Ende, der S&P-500-Subindex der Autowerte knickte um 4,7 Prozent ein, der Halbleiterindex um 4,3 Prozent. An der Spitze lagen eher defensive Branchen wie Versorger (+0,6%) und Pharma (+0,5%). Unter den Einzelwerten verteidigte die Twitter-Aktie das 27-prozentige Plus vom Vortag. Nach dem Einstieg von Tesla-Chef Elon Musk bei dem Kurznachrichtendienst kündigte dieser deutliche Verbesserungen an. Der Kurs gewann weitere 2 Prozent. Carnival verteuerten sich um 2,5 Prozent. Die Kreuzfahrtreederei hatte die stärkste Buchungswoche in ihrer Geschichte gemeldet. Synopsys (-3,7%) und Juniper Networks (-1,4%) wollen derweil in ein Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung von Silizium-Photonik-Plattformen investieren. General Motors (-4,1%) und Honda kündigten an, gemeinsam eine Reihe erschwinglicher Elektroautos zu entwickeln, um die derzeit sehr teure Technologie der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Amazon (-2,6%) unterzeichnete Vereinbarungen über bis zu 83 Starts, um die Mehrheit der Satelliten seines "Kuiper-Projekts" einzusetzen. Der Ölkonzern Exxon Mobil (+1,7%) kündigte am Montagabend in einem regulatorischen Dokument an, der Gewinn im ersten Quartal könnte aufgrund steigender Rohölpreise 9 Milliarden US-Dollar übersteigen.
Asia
Mit teils kräftigen Abgaben zeigen sich die Aktienmärkte in Ostasien zur Wochenmitte. China hat erstmals seit Pandemie-Beginn mehr als 20.000 Neuinfektionen vermeldet. In Festlandchina, wo nach einer zweitägigen Feiertagspause erstmals in dieser Woche gehandelt wird, geht es für den Schanghai-Composite um 0,2 Prozent nach unten. In Hongkong fällt das Minus mit 1,4 Prozent deutlicher aus, aufgrund der vielen dort gelisteten Technologiewerte. Auch in Seoul (-0,9%) gab der Kospi nach. Das deutlichste Minus in der Region verzeichnet der Nikkei-225 in Tokio, der um 1,8 Prozent auf 27.286 Punkte fällt. So fallen die Aktien von Denso und Advantest um 5,3 bzw. 3,9 Prozent. In Hongkong geben die Papiere von Tencent um 1,9 Prozent nach. Profiteure steigender Zinsen sind dagegen die Finanzwerte. Hier geht es für Resona Holdings und Dai-ichi Life Holdings in Tokio um bis zu 2,0 Prozent aufwärts.
Bonds
Am Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 15 Basispunkte auf 2,554%. Die Rendite der 2-jährigen Anleihe legte am Dienstag um 10 Basispunkte auf 2,334% zu, nachdem sie nach mehreren Tagen der Inversion der Zinskurve wieder unter die Rendite der 10-jährigen Anleihe gesunken war.
Analysis
Jefferies erhöht Glaxo-Ziel auf 2.100 (1.925) p - Buy
Citi erhöht RWE-Ziel auf 45 (38) EUR - Buy
Berenberg senkt Vodafone auf Hold (Buy) - Ziel 145 (150) p
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.