By Swissquote Analysts
Michelin verdreifacht Gewinn nahezu
Topic of the day
Der Reifenhersteller Michelin (-2,2%) will nach einem Anstieg von Umsatz und Gewinn im Jahr 2021 eine höhere Dividende zahlen. Die Franzosen erhöhten ihren Gewinn nach Steuern auf 1,85 Milliarden Euro von 625 Millionen Euro im Vorjahr, wie Michelin mitteilte. Das Betriebssegmentergebnis, einer der Schlüsselindikatoren des Unternehmens, stieg von 1,88 Milliarden Euro auf 2,97 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg von 20,47 Milliarden auf 23,80 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen der Analysten von 23,20 Milliarden. Der Anstieg ist laut Michelin zum Teil auf die Erholung des Reifenvolumens sowie auf positive Effekte bei der Preisgestaltung und dem Absatzmix zurückzuführen. Michelin schlug eine Dividende von 4,50 Euro pro Aktie vor (zuvor 2,30 EUR) vor. Das Unternehmen bestätigte auch die Ziele für 2023. Für das laufende Jahr 2022 erwartet Michelin ein operatives Segmentergebnis von mehr als 3,2 Milliarden Euro bei konstanten Wechselkursen und einen strukturellen Free Cashflow von mehr als 1,2 Milliarden Euro.
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Swiss stocks
Der schweizerische Aktienmarkt ist am Montag tiefrot aus dem Handel gegangen. Der SMI verlor 1,7 Prozent auf 12.026 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen im Minus. Umgesetzt wurden 51,44 (zuvor: 43,05) Millionen Aktien. Bankenwerte zeigten sich europaweit mit hohen Abgaben von 3,3 Prozent und stellten die schwächste Branche. Credit Suisse (-3,5%), UBS (-2,8%) und Julius Bär (-4%) sackten in der Schweiz deutlich ab. Vor allem die gestiegenen geopolitischen Risiken wurden als Grund für die Abschläge genannt, aber auch die Zinserhöhungserwartung an die EZB hatten am Wochenende einen kleinen Dämpfer erhalten. Dem breiten Ausverkauf entzogen sich Swatch. Nach einer Hochstufung durch Bank of America auf "Kaufen" um zwei Stufen schlossen die Titel des Uhrenkonzerns gegen den schwachen Markttrend mit einem Aufschlag von 4,5 Prozent. Clariant brachen um 16 Prozent ein. Der Spezialchemiekonzern verschob die Vorlage seiner Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2021, weil die Buchhaltung der vergangenen beiden Jahre überprüft wird.
International markets
Europe
Die Ukraine-Krise hat Europas Börsen zu Wochenbeginn schwer belastet. Auslöser am Morgen waren Aussagen des nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, der davor gewarnt hatte, dass Russland noch vor dem Ende der Olympischen Spiele einen Angriff auf die Ukraine starten könnte - als möglicher Starttermin wurde der Mittwoch genannt. Am Nachmittag erholte sich dann aber der Markt von den Tagestiefs mit Entspannungssignalen aus Moskau. Der DAX verlor 2 Prozent auf 15.114 Punkte, schloss damit aber klar über dem Tagestief bei 14.844. Der Euro-Stoxx-50 gab 2,2 Prozent auf 4.064 nach. Gesucht waren die "sicheren Häfen" Anleihen, Gold und Dollar. Die Ölpreise zogen leicht nach, der Preis für Erdgas sogar deutlich. Tagesverlierer waren Banken mit Abgaben von 3,2 Prozent und Versicherer mit minus 2,4 Prozent. Deutsche Bank büßten 3,5 Prozent ein, Commerzbank 2,7 Prozent. Bei der Commerzbank belasteten auch Aussagen von Finanzminister Christian Lindner, dass der Staat seine Beteiligung an dem Kreditinstitut nicht auf Dauer behalten werde. Allianz fielen 2,8 Prozent und Munich Re 3,4 Prozent. Die Aktien von Raiffeisen Bank fielen gleich um 6 Prozent. Raiffeisen erwirtschaftete im vergangenen Jahr 33 Prozent seines Vorsteuergewinns in Russland und ist von allen europäischen Banken mit Abstand am stärksten in diesem Land engagiert. Die Analysten von JP Morgan schätzten kürzlich, dass die beiden anderen Banken mit dem größten Russland-Engagement, Unicredit und Societe Generale, etwa im vergangenen Jahr rund 6 bzw. 4 Prozent ihres Vorsteuergewinns in Russland erwirtschafteten. Delivery Hero drehten im späten Handel deutlich ins Plus und schlossen 5,5 Prozent fester. Im Handel war von einer technischen Erholung die Rede, vermutlich ausgelöst durch das Eindecken von Shortpositionen. Die Aktie hat seit Jahresbeginn fast 60 Prozent an Wert verloren. Nach vorläufigen Zahlen ging es mit SFC Energy um 4,5 Prozent nach unten. Die Viertquartalsergebnisse und die Prognose für 2022 sind nach Ansicht von Warburg etwas unter den Erwartungen geblieben. Die Entscheidung des Deutz-Aufsichtsrates, den CEO mit sofortiger Wirkung abzuberufen, kostet das Unternehmen viel Geld. Auch wenn CEO Frank Hiller das Unternehmen wegen unüberbrückbarer Differenzen verlässt, scheint eine Abfindung fällig. Diese dürfte nach Schätzung der Analysten von H&A rund 10 Millionen Euro betragen, oder 10 Prozent des erwarteten 2022er EBIT oder 1 Prozent der Marktkapitalisierung. Für die Deutz-Aktie ging es um 4,7 Prozent nach unten.
United States
Die drohende Kriegsgefahr in Europa hat auch am Montag die Wall Street belastet. Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 34.566 Punkte, der S&P-500 büßte 0,4 Prozent ein und der Nasdaq-Composite, der am Freitag besonders heftig unter die Räder geraten war, schloss unverändert. Den 886 (Freitag: 952) Kursgewinnern standen 2.471 (2.441) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (11) Titel. Lockheed Martin gaben 2,3 Prozent ab. Der Konzern gab seine Pläne zum Kauf von Aerojet Rocketdyne auf. Die Bundeskartellbehörde hatte im vergangenen Monat geklagt, um das geplante 4,4 Milliarden Dollar schwere Geschäft zu verhindern. Lockheed Martin, das nach Umsatz größte Wehrtechnikunternehmen der Welt, hatte gehofft, das Know-how von Aerojet beim Bau von Raketenmotoren für seine eigenen Raketen- und Raumfahrtsysteme zu nutzen. Cisco Systems hat informierten Kreisen zufolge ein Übernahmeangebot für Splunk gemacht. 20 Milliarden Dollar will Cisco für das Softwareunternehmen berappen, es wäre die größte Cisco-Akquisition überhaupt. Splunk verteuerten sich um 9,1 Prozent, Cisco büßten 1,3 Prozent ein. Blackstone verbilligten sich um 1,9 Prozent. Crown Resorts, einer der größten australischen Kasinobetreiber, hatte der Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft für 6,3 Milliarden Dollar zugestimmt.
Asia
Auch am Dienstag gehen die Anleger an den ostasiatischen Börsen wegen des Ukraine-Konflikts auf Nummer sicher und verkaufen Aktien - wenn auch nicht mehr so deutlich wie zu Wochenbeginn. Die Börsen in Tokio, Hongkong und Seoul geben um bis zu 1,3 Prozent nach. In Schanghai kann sich der Index dagegen behaupten. Kaum erkennbaren Einfluss haben die Daten zum japanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Mit 1,3 Prozent Wachstum im Dezemberquartal gegenüber dem Vorquartal blieb es marginal hinter der Konsensschätzung zurück. Mit Abgaben zeigen sich in der Region die Finanzwerte. In Hongkong verlieren Ping An Insurance 4,1 Prozent und HSBC fallen um 1,9 Prozent. In Tokio geht es für Japan Post Bank um 10,4 Prozent abwärts.
Bonds
Am Anleihenmarkt stieg die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen um fast 5 Basispunkte auf 1,988%, von 1,943% am Freitagabend. Die zweijährige US-Rendite legte am Montag um 6 Basispunkte zu. Die Rendite der deutschen Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit fiel auf 0,271%, von 0,299% am Freitagabend.
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