By Swissquote Analysts
Netflix enttäuscht mit Ausblick - Kurs bricht ein
Topic of the day
Das Neukundenwachstum des US-Streaminganbieters Netflix hat im Schlussquartal 2021 auf Jahressicht stagniert. Der Zuwachs der Kundenzahlen verfehlte die Erwartungen der Gesellschaft. Netflix gewann im Zeitraum von Oktober bis Dezember netto 8,3 Millionen Neukunden hinzu nach 4,4 Millionen im dritten Quartal. Das Unternehmen selbst hatte für das Schlussquartal ein Plus von 8,5 Millionen prognostiziert, der Analystenkonsens hatte bei 8,3 Millionen gelegen. Der Umsatz stieg um 16 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 7,71 Milliarden US-Dollar. Hier hatten Unternehmens- und Analystenprognose bei 7,7 Milliarden gelegen. Der Gewinn legte auf 1,33 (Vorjahr 1,19) Dollar je Aktie zu. Analysten hatten mit 0,83 Dollar gerechnet. Netflix profitierte dabei von erfolgreichen Filmen wie "Don't look up" und "Red Notice", den bisher meistgesehenen Filmen des Streamingdienstes, sowie dem anhaltenden Interesse an der südkoreanischen Serie "Squid Game“. Für das laufende erste Quartal stellt Netflix ein Neukundenwachstum von 2,5 Millionen in Aussicht. Der Analystenkonsens stand zuletzt bei 5,7 Millionen Neukunden. Netflix sagte, die Prognose spiegele die Tatsache wider, dass ein Großteil der neuen Inhalte auf das Ende des laufenden Quartals ausgerichtet sei - einschließlich der zweiten Staffel von "Bridgerton", die im März starten soll. Anleger zeigten sich mit dieser Erklärung nicht einverstanden, die Titel brachen im nachbörslichen US-Aktienhandel um über 19 Prozent ein.
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Swiss stocks
Der SMI gewann am Donnerstag 0,3 Prozent auf 12.561 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 28,02 (zuvor: 37,43) Millionen Aktien. Während die Aktie von Partners Group (+1,6%) das SMI-Tableau anführte, bildeten SGS mit einem Abschlag von 2,6 Prozent das Schlusslicht. Die Analysten der Credit Suisse hatten die Titel des Warenprüfkonzerns auf "Underperform" von "Neutral" abgestuft und auch das Kursziel eingedampft. Die Papiere der Credit Suisse (+0,7%) zeigten sich von einer Strafe in den USA unberührt. Laut Händlern ist die Summe von 9 Millionen Dollar zu gering, um Anleger zu verschrecken. Unter den Nebenwerten kletterten Zur Rose um 5,3 Prozent. Die Viertquartalszahlen seien im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, hieß es. Nach positiven Studiendaten bzw. einer Zulassung in Japan legten Kuros Biosciences (+11,2%) und Idorsia (+4,6%) deutlich zu. Bucher (+3%) profitierten von einem positiven Analystenkommentar. Gute Geschäftszahlen beflügelten Comet (+3,5%). U-blox (+1,3%) partizipiert an einem wichtigen Projekt.
International markets
Europe
Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mit einem Plus den Handel beendet. Der DAX legte um 0,6 Prozent auf 15.912 Punkte zu, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent auf 4.300 Punkte nach oben. Daneben gab es bei der Pandemie Licht am Ende des Tunnels, denn einer extrem starken und schnellen Omikron-Welle folge ein starker Abfall der Zahlen, hieß es. Damit wachse die Chance, dass die Pandemie endemisch werde. Für Zuversicht sorgte auch, dass das Biotechnikunternehmen Valneva mit der Meldung aufwartete, dass sein Impfstoff auch gegen Omikron wirke. "Die Botschaft dahinter wäre auch für den ganzen Markt sehr bullish - damit könnte Corona völlig ausgepreist werden", meinte ein Händler. Am Vortag waren Valneva um 15 Prozent eingebrochen, nun erholten sie sich um knapp 20 Prozent. Der Impfstoff ist noch nicht zugelassen. Die positive Aussage von Puma zur Gewinnentwicklung im vierten Quartal 2021 untermauerte die konstruktivere Einschätzung der Royal Bank of Canada für den Sportartikelhersteller für das Jahr 2022. Der Trend bei Marke und Produkten sei gut und werde durch neue Produkte und Innovationen sowie Chancen auf Marktanteilsgewinne unterstützt. Gleichzeitig habe das Unternehmen 2021 glaubwürdige Chancen in den Segmenten Laufsport und Fußball verfolgt. Die Marketingeffektivität sei überdurchschnittlich. Die Aktie gewann 1,2 Prozent. Reise- und Freizeitaktien führten die Gewinnerliste in Europa an. Auffällig war die Aktie von TUI, die mit einem Plus von 6,7 Prozent schloss. Die Aktien von AB Foods fielen um 4,2 Prozent, nachdem der flächenbereinigte Umsatz der Tochter Primark in den 16 Wochen bis zum 8. Januar rund 11 Prozent niedriger lag verglichen mit dem Niveau vor der Pandemie.
United States
Die Wall Street hat die Talfahrt am Donnerstag auf nun drei Tage in Folge ausgeweitet. Der Dow-Jones-Index verlor weitere 0,9 Prozent auf 34.715 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 1,1 bzw. 1,3 Prozent ein. An der Nyse gab es 853 (Mittwoch: 1.129) Kursgewinner und 2.503 (2.229) -verlierer. Unverändert schlossen 168 (128) Titel. Die Fahrt aufnehmende Berichtssaison gab den Takt vor. Der US-Versicherungskonzern Travelers hatte im vierten Quartal 2021 bereinigt deutlich mehr verdient als am Markt erwartet. Die Aktie legte um 3,2 Prozent zu. Regions Financial sanken dagegen im Finanzsektor um 5,2 Prozent, die Bank hatte sinkende Nettoergebnisse berichtet. Die Titel drehten mit diesen schwachen Aussichten 3,2 Prozent ins Minus. United Airlines sanken indes um 3,4 Prozent. Auch diese Fluggesellschaft verbuchte im vierte Quartal Verluste, die aber geringer ausfielen als von Analysten befürchtet. Die von Alcoa vermeldeten Geschäftszahlen wurden positiv aufgenommen, operativ lief es besser als gedacht. Für die Aktie ging es um 2,7 Prozent nach oben. Die Aktie des Spezialchemie-Herstellers H.B. Fuller verlor 0,9 Prozent, nachdem die Viertquartalszahlen weitgehend im Rahmen der Erwartungen gelegen hatten. Die Eisenbahngesellschaft Union Pacific (+1,1%) meldete für das vierte Quartal Umsätze und Gewinnkennziffern, die über den Erwartungen lagen.
Asia
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zum Ende der Handelswoche mit zum Teil kräftigen Abschlägen. In Tokio büßt der Nikkei-Index 1,3 Prozent ein. Gegenwind kommt auch vom festeren Yen, was für Aktien aus dem Exportsektor ein Wettbewerbsnachteil darstellt. So fallen Toyota Motor um 2,8 Prozent. Denso verlieren 4,4 und Tokyo Electron 6,5 Prozent. In Hongkong verliert der Hang-Seng-Index 0,9 Prozent. Netease geben 4,2 Prozent ab. Alibaba büßen sogar 5,5 Prozent ein. Im angeschlagenen Immobiliensektor rutschen Country Garden um 5,2 Prozent ab, nachdem das Unternehmen die Ausgabe von Wandelanleihen angekündigt hat, um umgerechnet rund 500 Millionen Dollar einzunehmen. Auch in Südkorea geht es abwärts. Der Kospi verliert 1,3 Prozent. Die Aktie des Index-Schwergewichts Samsung Electronics liegt 1,8 Prozent im Minus.
Bonds
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe stieg auf 1,83 % während die Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihe am Donnerstag auf minus 0,015 % gegenüber minus 0,014 % am Mittwoch sank.
Analysis
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