Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 28.10.2021
Morning news

Boeing produziert trotz Wachstums unerwartet deutlichen Verlust

Topic of the day

Boeing hat den Umsatz im dritten Quartal trotz schwächerer Rüstungsgeschäfte gesteigert und seine Verluste eingegrenzt. Der Luftfahrtkonzern meldete 132 Millionen Dollar Verlust oder 19 Cent pro Aktie, nachdem im Vorjahr noch ein Fehlbetrag von 466 Millionen Dollar oder 79 Cent pro Aktie zu Buche gestanden hatte. Bereinigt um Einmaleffekte belief sich der Verlust pro Aktie auf 60 Cent. Das ist dreimal so hoch wie der von Factset erhobene Analysten-Konsens, der ein Minus von 20 Cent je Aktie vorsah. Der Umsatz stieg um 8,1 Prozent auf 15,28 Milliarden Dollar. Er blieb damit ebenfalls deutlich hinter der Factset-Konsensschätzung von 16,37 Milliarden Dollar zurück. Während das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen um 24 Prozent wuchs - hier hatten Analysten dennoch 1,3 Milliarden Dollar mehr Einnahmen erwartet - sank der Umsatz im Bereich Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit um 3 Prozent, auch dies etwas mehr als befürchtet. Unerwartet hoch fiel mit 14 Prozent das Wachstum im Bereich Global Services aus. Der freie Cashflow verbesserte sich deutlich auf minus 507 Millionen Dollar in diesem Jahr von minus 5,08 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Analysten hatten mit mehr als doppelt so hohen Mittelabflüssen gerechnet.

Swiss stocks

Nach zuletzt zwei Tagen mit Gewinnen hat der schweizerische Aktienmarkt zur Wochenmitte mit Abgaben geschlossen. Die jüngsten Aufschläge seien aber weitgehend verteidigt worden, hiess es. Einen stärkeren Rücksetzer verhindere die überzeugend verlaufene Berichtssaison. Der SMI verlor 0,5 Prozent auf 12.087 Punkte und schloss damit nur knapp über seinem Tagestief. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 31,96 (zuvor: 36,32) Millionen Aktien. Ein gemischtes Bild zeigten die Bankenwerte nach den Quartalszahlen der Deutschen Bank. Diese fielen erneut überzeugend aus. Im Fahrwasser legten UBS um 0,3 Prozent zu, während CS Group um 1,0 Prozent nachgaben. Für die Sulzer-Aktie ging es 0,4 Prozent aufwärts. Der Industriekonzern hat im dritten Quartal währungsbereinigt 15,7 Prozent mehr Neugeschäft verzeichnet als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Organisch stieg der Auftragseingang um 11,8 Prozent, wie der Konzern mitteilte.

International markets

Europe

Nach den Aufschlägen des Vortages tendierten die europäischen Aktienbörsen am Mittwoch kaum verändert. Der DAX gab um 0,2 Prozent auf 15.706 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 schloss kaum verändert bei 4.221 Punkten. Damit konnten die Indizes die jüngsten Gewinne mehr oder weniger verteidigen. Stärkere Rücksetzer wurden auch durch die starke Berichtssaison verhindert. Ansonsten hielten sich die Anleger vor der morgigen Zinsentscheidung der EZB zurück. Gewinner Nummer eins im DAX waren Puma. Der Kurs stieg um 3,6 Prozent. Sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis wurden die Marktschätzungen geschlagen. Das Unternehmen hat daneben die Ziele für das laufende Jahr erhöht. Aus Marktsicht ist das allerdings keine grosse Sache. Puma rechnet nun mit einem EBIT zwischen 450 und 500 Millionen Euro nach 400 bis 500 Millionen. Die aktuelle Marktschätzung liegt aber bereits bei 503 Millionen Euro. Scor schossen um 13 Prozent nach oben. Der Rückversicherer hat den Nettogewinn in den ersten drei Quartalen mehr als verdoppelt. Citi sieht bei Scor durch den unerwarteten Rückkauf über 200 Millionen Euro zusammen mit der Bekräftigung der Dividendenpolitik und den allgemein den Erwartungen entsprechenden Kosten durch Naturkatastrophen im dritten Quartal ein positives Signal. Die Dividendenrendite von rund 8 Prozent und eine Bewertung zum 6-Fachen der Gewinne 2022 werde positiv am Markt aufgenommen.

United States

Die jüngste Rekordjagd an der Wall Street hat zur Wochenmitte eine Pause eingelegt. Für den Dow-Jones-Index und den S&P-500 ging es leicht nach unten, nachdem beide Indizes am Vortag noch neue Höchststände markiert hatten. Wenig verändert zeigte sich dagegen der Nasdaq-Composite, nach starken Quartalszahlen von Microsoft, dem Google-Mutterkonzern Alphabet und Advanced Micro Devices (AMD). Dank der bislang überzeugend verlaufenden Berichtssaison sei eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz wahrscheinlich, hiess es. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,7 Prozent auf 35.491 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,5 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite zeigte sich kaum verändert bei 15.236 Punkten. Den 1.001 (Dienstag: 1.498) Kursgewinnern standen 2.336 (1.844) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (144) Titel. Der Google-Mutterkonzern Alphabet (+5,0%) hat seinen Gewinn im dritten Quartal nahezu verdoppelt und einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Die Aktie markierte im Verlauf ein neues Rekordhoch. Der Chipkonzern Advanced Micro Devices (AMD) hat die Erwartungen im dritten Quartal klar übertroffen und erneut den Umsatzausblick für das Gesamtjahr angehoben. Die Aktie hatte im Verlauf ebenfalls ein neues Allzeithoch markiert, verlor schliesslich aber 0,5 Prozent. Texas Instruments (-5,1%) hat mit den Ergebnissen für das dritte Quartal die Erwartungen der Analysten gewinnseitig übertroffen, der Umsatz blieb dagegen leicht unterhalb der Schätzungen des Marktes. Engpässe bei Halbleiterteilen und Lieferkettenprobleme machten dem Konzern zu schaffen.

Asia

Nach negativen Vorgaben der US-Börsen geht es mit den Indizes an den ostasiatischen Börsen am Donnerstag nach unten, wenn auch oft nur moderat. Eine Ausnahme macht Seoul, wo der Index minimal im Plus liegt. Hier stützt das Plus von 0,3 Prozent des Schwergewichts Samsung Electronics, nachdem das Unternehmen für das Berichtsquartal einen Umsatzrekord und einen 31-prozentigen Gewinnanstieg gemeldet hat. Der Nikkei-Index gibt um 0,9 Prozent nach auf 28.831 Punkte und wird ausserdem gedrückt vom festeren Yen.

Bonds

Deutliche Abgaben verzeichneten die Renditen am Anleihemarkt zur Wochenmitte. Die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen fiel am Mittwoch um 7,0 Basispunkte auf 1,54 Prozent.

Analysis

Credit Suisse erhöht UBS-Ziel auf 19,50 (18,50) CHF – Outperform
Credit Suisse senkt Logitech-Ziel auf 114 (139) CHF – Outperform
Citi hebt Adidas-Ziel auf 353 (350) EUR – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.