Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 14.09.2021
Morning news

Transunion vor Erwerb von Neustar für 3,1 Mrd USD

Topic of the day

Die US-Verbraucherkreditauskunftei Transunion steht informierten Personen zufolge kurz davor, den US-Informationsdienstleister Neustar Inc. für 3,1 Milliarden US-Dollar zu erwerben. Mit dem Zukauf könnte Transunion über sein Kerngeschäft hinaus diversifizieren und Daten für neue Zwecke nutzen. Der Zukauf könnte den informierten Personen zufolge noch am Montag abgeschlossen werden, vorausgesetzt, die Gespräche werden nicht in letzter Minute abgebrochen. Neustar mit Sitz in Reston im US-Bundesstaat Virginia verwendet Analysen und Modelle, um Unternehmen dabei zu helfen, potenzielle Kunden zu identifizieren und zu bestimmen, welche Werbung ihnen angezeigt werden soll, heisst es auf der Webseite des Unternehmens. Das Unternehmen, eine Gesellschaft mit nur wenigen Anteilseignern (closely held), bietet auch Cybersicherheitsdienste an. Transunion mit Sitz in Chicago mit einem Marktwert von rund 24 Milliarden Dollar ist eines der grössten Unternehmen für Kreditauskünfte in den USA, neben Experian plc und Equifax Inc. Transunion ist vor allem für den Verkauf von Kreditauskünften und anderen Verbraucherdaten an Kreditgeber bekannt, die diese bei der Kreditvergabe heranziehen.

Swiss stocks

Nach zuletzt vier Handelstagen in Folge mit Abschlägen hat sich der schweizerische Aktienmarkt zu Wochenbeginn minimal erholt. Der SMI erhöhte sich um 0,1 Prozent auf 12.075 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und sechs -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 25,16 (Freitag: 26,52) Millionen Aktien. Die Nachrichtenlage war insgesamt dünn. Gesucht waren vor allem die Werte aus dem Banken- und Versicherungssektor, die sich damit von den Abgaben zum Wochenausklang erholten. Die Aktien von Swiss Re waren mit einem Plus von 2,0 Prozent grösster SMI-Gewinner. Dagegen zeigten sich die Aktien der Index-Schwergewichte Nestle (+0,1%), Novartis (-0,1%) und Roche (-0,7%) überwiegend mit Abgaben. Die Holcim-Aktie profitierte weiter vom Verkauf des Brasilien-Geschäfts und gewann 1,2 Prozent. Am Freitag waren die Titel zwar leicht gefallen, hatten sich aber besser als der Gesamtmarkt geschlagen. Nach Ansicht von Morgan Stanley handelt es sich bei dem Verkauf um einen positiven Schritt im Rahmen der strategischen Ziele des Unternehmens. Die Aktien von Flughafen Zürich (+1,2%) erhöhten sich im Gefolge guter Nachrichten von Mitbewerber Fraport. So zeigten die Fraport-Verkehrszahlen, wie stark die Nach-Corona-Erholung verläuft, hiess es.

International markets

Europe

Die europäischen Aktienmärkte haben zum Start in die Woche mehrheitlich zugelegt. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 15.701 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,5 Prozent auf 4.190 Punkte. Die Nachrichtenlage war zum Start in die Woche vergleichsweise dünn. Übergeordnet wird die Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt unverändert von den guten Ertragszahlen der Unternehmen getragen. Gewinnrevisionen haben nach Aussage der UBS-Analysten im vergangenen Jahr ganz entscheidend zu den Kursgewinnen beigetragen. Während die Kurs-Gewinn-Multiples Anfang 2021 noch bei 17,6 lagen, sind sie auf aktuell 15,8 gefallen. Die Analysten der UBS sehen ein 16-faches Kurs-Gewinn-Verhältnis als fairen Wert für den Stoxx-600, den sie für Ende des Jahres bei 510 Punkten prognostizieren. Aktuell handelt der Index 0,5 Prozent höher bei knapp 468. Zooplus stiegen um 9 Prozent auf 473 Euro. Hellmann & Friedmann hatte das Übernahmeangebot von 390 auf 460 Euro je Aktie angehoben. Da es weitere Interessenten gibt, spekulierten Marktteilnehmer offensichtlich auf noch höhere Gebote. Deshalb wurde die Aktie an der Börse mit einem Aufschlag zu dem neuen Gebot gehandelt. Fraport zogen um 2,5 Prozent an. Zum einen zeigten die Verkehrszahlen von Fraport, wie stark die Nach-Corona-Erholung verläuft. Gleichzeitig geht die Nachfrage im Frachtgeschäft weiter ungebremst nach oben. "das untermauert, wie attraktiv der konstante Cashflow eines Flugplatzbetreibers in normalen Zeiten ist", so ein Händler.

United States

Nach den kräftigen Verlusten der vergangenen Woche hat sich die Wall Street am Montag mit einer uneinheitlichen Tendenz gezeigt. Während es für den Dow-Jones-Index und den S&P-500 nach oben ging, fiel der Nasdaq-Composite nach anfänglichen Aufschlägen im Verlauf wieder ins Minus. Die US-Börsen hatten mit Konjunktur-, Corona- und Inflationssorgen die schwächste Woche seit rund drei Monaten verbucht. Daran habe sich grundsätzlich nichts geändert, hiess es - auch mit Blick auf die US-Verbraucherpreise am Dienstag. Eine wachsende Anzahl von Analysten sieht steigende Risiken für den Aktienmarkt. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent auf 34.870 Punkte, nachdem er in der Vorwoche 2,2 Prozent verloren hatte. Der S&P-500 legte um 0,2 Prozent zu, der Nasdaq-Composite reduzierte sich dagegen um 0,1 Prozent. Dabei standen 2.021 (Freitag: 1.192) Kursgewinnern 1.294 (2.064) -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 122 (166) Titel aus dem Handel. Deutlich unter Druck standen die Aktien von Impfstoff-Herstellern. Hintergrund war ein Bericht über eine Studie in der Fachzeitschrift "The Lancet", wonach Auffrischungsimpfungen gegen Corona für die Allgemeinbevölkerung nicht notwendig sind. Moderna verloren 6,6 Prozent, Pfizer 2,2 Prozent und Biontech fielen um 6,3 Prozent. Die Aktien von Virgin Galactic gaben um 3,6 Prozent nach. Das Raumfahrtunternehmen hat seinen nächsten Weltraumflug wegen eines möglichen Defekts verschoben. Die Titel des Zimmervermittlers Airbnb sanken um 2,9 Prozent - nach einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs.

Asia

An den Börsen in Ostasien und Australien ist am Dienstag keine einheitliche Tendenz auszumachen. Anleger hielten sich zumeist in Erwartung der US-Verbraucherpreisdaten zurück, sagen Händler. Entsprechend vorsichtig agieren die chinesischen Anleger. In Schanghai und Hongkong treten die Kurse mehr oder weniger auf der Stelle. Hinzu kommt noch die Unsicherheit über weitere regulatorische Massnahmen Pekings gegen die grossen chinesischen Technologiekonzerne.

Bonds

Nach dem deutlichen Fall am Freitag erholten sich die US-Anleihenotierungen ein wenig, die Renditen sanken entsprechend. Rentenhändler sehen aber keine Trendwende und setzen weiter auf steigende Renditen bis zum Jahresende. Morgan Stanley erwartet daher kurzfristig sich ausweitende Zinsdifferenzen zwischen deutschen und US-Anleihen.

Analysis

IR erhöht RWE-Ziel auf 34 (32) EUR – Hold
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Dt. Bank erhöht Merck-Ziel auf 240 (220) EUR – Buy

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