By Swissquote Analysts
Vivendi verkauft 10% an Universal an Investor William Ackman
Topic of the day
Der französische Medienkonzern Vivendi hat eine Einigung mit der Pershing Square Tontine Holdings des Investors William Ackman über einen Einstieg bei der Universal Music Group (UMG) erzielt. Pershing Square übernimmt einen Anteil von 10 Prozent an der Vivendi-Tochter, wie der Konzern mitteilte. Das weltgrösste Musikunternehmen wird in dem Deal mit rund 40 Milliarden US-Dollar bewertet. Der Einstieg folgt auf den Verkauf eines 20-Prozent-Anteils an den chinesischen Internetkonzern Tencent. Die Vivendi-Aktionäre werden in wenigen Tagen über den Börsengang der Universal Music Group abstimmen. Vivendi will 60 Prozent der UMG-Aktien an der Börse in Amsterdam listen lassen. Den Einstieg von Pershing Square nannte UMG-CEO Lucian Grainge in einer Mail an die Mitarbeiter eine "starke Bestätigung“.
Swiss stocks
Mit Abgaben hat der schweizerische Aktienmarkt den letzten Handelstag der Woche beendet. Nachdem der SMI im frühen Handel bei 12.072 Punkten zunächst noch ein neues Rekordhoch markiert hatte, gab er im weiteren Verlauf die Gewinne wieder vollständig ab und drehte ins Minus. Händler verwiesen auf die Aussagen von James Bullard. Der Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis geht davon aus, dass die US-Notenbank bereits im Jahr 2022 ihre erste Zinserhöhung vornimmt. Damit prognostizierte er einen früheren Zinsschritt, als die jüngst erst revidierten Projektionen der Fed nahelegten. Diese hatte im Anschluss an ihre Zinssitzung am Mittwoch den voraussichtlichen Zeitpunkt ihrer ersten Zinserhöhung auf 2023 vorgezogen. Der SMI reduzierte sich um 0,6 Prozent auf 11.941 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Der Umsatz schoss im Zuge des grossen Verfalls auf 136,59 (zuvor: 46,27) Millionen Aktien nach oben. Die Schlusslichter im SMI waren die Finanzwerte. Hier ging es für UBS, Credit Suisse und Zurich Insurance zwischen 1,4 und 2,1 Prozent nach unten. Die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch (-1,0%) und Richemont (-2,3%) geben ebenfalls deutlicher nach.
International markets
Europe
Europas Börsen sind am Freitagnachmittag in den Konsolidierungsmodus übergegangen. Die Abgaben standen mit dem Verfall von Futures und Optionen auf Aktien-Indizes im Zusammenhang. An Verfallstagen kann es beim Ringen um die Verfallspreise zu einer erhöhten Volatilität an den Märkten kommen. Der DAX verlor 1,8 Prozent auf 15.448 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab ebenfalls 1,8 Prozent auf 4.083 Punkte nach. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Mai kräftig gestiegen und haben die Prognosen deutlich übertroffen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sie sich um 1,5 Prozent, einen so hohen Preisanstieg hatte es zuletzt vor der Finanz- und Wirtschaftskrise im Juli 2008 gegeben. Brenntag legten um 1,3 Prozent zu, der Chemikalienhändler hatte seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021 angehoben und erwartet nun ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von 1,16 bis 1,26 (zuvor 1,08 bis 1,18) Milliarden Euro. Für die Aktie des britischen Einzelhändlers Tesco ging es dagegen um 4,1 Prozent nach unten. Die Geschäftszahlen zum ersten Quartal überzeugten nicht. Nach dem Vortageseinbruch wegen der Probleme bei der Corona-Impfstoffentwicklung stabilisierten sich Curevac und stiegen auf Xetra um 13,5 Prozent. Die Aktie des Produktionspartners von Curevac, Wacker Chemie, gab um weitere 4,2 Prozent nach. Mit einem Minus von 5,5 Prozent stellte die Aktie von Henkel das Schlusslicht im DAX. Reisen per Zug ist en vogue, auch in Dänemark. Dort soll Alstom die dänische Staatsbahn mit Zügen ausstatten und Wartungsdienste erbringen. Damit haben die Franzosen nach Aussage der Jefferies-Analysten die grösste Eisenbahn-Ausschreibung in der Geschichte Dänemarks gewonnen. Den Auftragswert bezifferte Alstom mit 2,6 Milliarden Euro. Alstom wird die Züge an ihrem Standort in Salzgitter montieren. Die Alstom-Aktie konnte sich dem allgemeinen Ausverkauf jedoch auf Dauer nicht entziehen und ging nach anfänglichen Kursgewinnen 0,5 Prozent niedriger aus dem Handel. Neuerliche Übernahmegerüchte trieben derweil Tod's in Mailand um 13,3 Prozent nach oben. LVMH (-0,9%) hatte im April ihre Beteiligung an dem Unternehmen ausgebaut. Im breiten europäischen Index Stoxx-600 stehen umfangreiche Änderungen an. Unter anderem werden Auto1 auf- und Shop Apotheke herausgenommen.
United States
Die Angst vor rasch steigenden Zinsen und der Grosse Verfall haben an der Wall Street am Freitag für kräftige Abgaben gesorgt. Im Anschluss an ihre Zinssitzung hatte die US-Notenbank am Mittwoch einen geldpolitischen Kurswechsel signalisiert. Mit ihrer Einschätzung, dass die Zinsen schon bis Ende 2023 steigen dürften, untermauerte die Fed Erwartungen, dass sie gegen die steigende Inflation vorgehen werde. Damit hat sie aber auch der Rally am Aktienmarkt den Wind aus den Segeln genommen. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 1,6 Prozent auf 33.290 Punkte. Der Index markierte damit die schwächste Handelswoche seit Ende Januar. Der S&P-500 zeigte sich mit einem Minus von 1,3 Prozent bei 4.166 Punkten. Der Nasdaq-Composite fiel um 0,9 Prozent auf 14.030 Punkte. Dabei gab es 827 (Donnerstag: 1.158) Kursgewinner und 2.504 (2.151) -verlierer. Unverändert schlossen 124 (159) Titel. Am "Hexensabbat" verfielen Futures und Optionen auf Aktienindizes und Einzelaktien, was für eine erhöhte Volatilität sorgte. Überraschend gute Geschäftszahlen verhalfen Adobe zu einem Plus von 2,6 Prozent. Zudem lag der Gewinnausblick über den Erwartungen. Auch Smith & Wesson (+17,2%) hat bessere Zahlen als erwartet vermeldet und darüber hinaus einen Aktienrückkauf angekündigt. Aktien zurückkaufen will auch Fox Corp (+1,3%). Der Board des Unternehmens hat dazu am Donnerstag seine Zustimmung gegeben. Die Aktie des in Berlin ansässigen Biotechunternehmens Atai Life Sciences wurde am Freitag erstmals an der Nasdaq gehandelt und feierte ein fulminantes Debüt. Der erste Kurs lag bei 21 Dollar und damit 40 Prozent über dem Ausgabekurs von 15 Dollar. Zum Handelsende notierten die Papiere bei 19,45 Dollar.
Asia
In Ostasien folgen die Indizes den schwachen Vorgaben der Wall Street: der Nikkei-Index verliert 3,45 Prozent auf 27.966 Punkte, hatte aber auch schon 4 Prozent im Minus gelegen. Am besten hält sich Schanghai, wo sich der Composite-Index mit einem Minus von 0,22 Prozent knapp behaupten kann. Der Kospi sinkt 1,15%, während der Hang-Seng 1,35% verliert. Für HSBC geht es in Hongkong um 3,5 Prozent nach unten. Die Bank hat einen Verlust von insgesamt 3 Milliarden Dollar aus dem Ausstieg aus dem französischen Privatkundengeschäft angekündigt.
Bonds
Am Rentenmarkt fiel die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 7,5 Basispunkte auf 1,43 % wohingegen die kurzfristige 2-jährige Staatsanleihe den stärksten wöchentlichen Anstieg seit fast 2 Jahren verzeichnete.
Analysis
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