BATTERIEN

Die batteriespezialisten

Der Weltmarkt für Batterien wird von Firmen aus Asien dominiert. Einige amerikanische und europäische Unternehmen versuchen jedoch, mit Innovationen einen Platz an der Sonne zu ergattern. Ein Überblick.

Bertrand Beauté

  • Gründung: 1937
  • Hauptsitz: Almere (NL)
  • Umsatz: €249.7 MIO.
  • Beschäftigte: 700
  • Stock Exchange:

Das niederländische Unternehmen vertreibt riesige Batterien, die eine Speicherung der erzeugten Energie aus Solar- oder Windkraftanlagen ermöglichen, gleichzeitig aber auch für die Versorgung von Events oder Baustellen genutzt werden können. Für einen Windpark in Finnland etwa baut Alfen derzeit die drittgrösste Massenspeicherlösung überhaupt. Das Unternehmen, das auch Ladesäulen für Elektrofahrzeuge produziert, rechnet für 2022 mit einer Umsatzsteigerung um mindestens 30 Prozent.

  • Gründung: 1995
  • Hauptsitz: Shenzhen (CN)
  • Umsatz: $34 MRD.
  • Beschäftigte: 288,000
  • Stock Exchange:

Die Geschichte von BYD, «Build Your Dreams», ist die eines kometenhaften Aufstiegs, angetrieben durch den Traum eines Visionärs. Wang Chuanfu, Gründer von BYD, ist ein zurückhaltender Ingenieur. Sein Unternehmen hat sich von Beginn an auf die Herstellung von Nickel- Cadmium- und Lithium-Ionen-Batterien konzentriert. Dank des Booms von Mobiltelefonen und Laptops zu Beginn des Jahrtausends floriert das Unternehmen schnell. Batterien werden zu unschlagbaren Preisen angeboten. So findet man BYD-Produkte in den Mobiltelefonen von Nokia, damals der Star des Marktes, Computern von Dell oder auch in Werkzeugen von Black & Decker. Die Batterien von BYD sind nach wie vor in einem von zehn weltweit verkauften Telefonen zu finden. Das Unternehmen zählt Riesen wie Samsung, der Weltmarktführer für Smartphones, zu seinen Kunden.

Aber Wang Chuanfu will noch mehr: Anstatt sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, erahnt der ehrgeizige CEO die kommende Revolution in der Fahrzeugtechnik. Im Jahr 2003 übernimmt er Qinchuan Auto, einen kleinen Benzinautobauer, der sich damals in einer schwierigen Lage befand. Die grosse Erfahrung verschafft BYD zu dieser Zeit einen entscheidenden Vorteil in der sich allmählich entwickelnden Sparte der Elektrofahrzeuge.

Im September 2008, als die Wall Street mitten in der Subprime-Krise zusammenbricht, übernimmt Warren Buffet 10 Prozent der Anteile an BYD für 232 Mio. Dollar. Der berühmte amerikanische Investor musste seine Entscheidung nicht bereuen. BYD ist heute dank der Unterstützung Pekings für Elektrofahrzeuge weltweit nach Tesla und SAIC die Nummer drei für Elektrofahrzeuge und bei Batterien ebenfalls die Nummer drei hinter CATL und LG Energy aus Korea.

Tesla und BYD sind allerdings nie direkt gegeneinander angetreten. Während die amerikanische Firma den Weltmarkt mit Premiumfahrzeugen erobern will, hat sich BYD bislang mit billigen Modellen auf seinen heimischen Markt konzentriert. Dies könnte sich in Zukunft jedoch ändern: Während Tesla sich nach und nach immer mehr auf den asiatischen Markt konzentriert und 2019 eine Fabrik in Shanghai eröffnete, geht BYD den entgegengesetzten Weg. Die chinesische Marke ist seit 2021 in Norwegen präsent und will ab Ende 2022 den Rest Europas erobern. Eine inzwischen von den Investoren gebilligte Strategie: In den letzten drei Jahren ist die BYD-Aktie um mehr als 500 Prozent gestiegen. Die Analysten empfehlen überwiegend den Kauf.

  • Gründung: 2011
  • Hauptsitz: Ningde (CN)
  • Umsatz: $20.24 MRD.
  • Beschäftigte: 80,000

Die Nachricht war überraschend: Der Weltmarktführer auf dem Batteriemarkt, Contemporary Amperex Technology, bekannter unter seinem Akronym CATL, kündigte Mitte August den Bau einer zweiten Gigafactory in Europa an – in Debrecen, Ungarn. Dabei ist der Bau seiner ersten Fabrik auf dem alten Kontinent in Erfurt (Deutschland) noch nicht einmal abgeschlossen. Mit dieser umfangreichen Investition in Höhe von 7,3 Mrd. Euro zeigt CATL Zähne: Das chinesische Unternehmen weigert sich, seine Marktanteile neuen europäischen Akteuren wie dem Schweden Northvolt oder Automotive Cells Company (ACC), einem Joint Venture von Stellantis, Mercedes und Total, zu überlassen, die ihrerseits vermehrt in Europa Gigafactories planen.

In den nicht einmal zehn Jahren seit der Unternehmensgründung hat sich CATL zu einem Riesen mit grenzenlosem Appetit entwickelt. Das Unternehmen profitierte von Anfang an (Gründung 2011) von der Unterstützung Pekings, insbesondere 2015 mit dem Programm «Made in China 2025». Einer der strategischen Schwerpunkte dieses Programms liegt auf Elektrofahrzeugen. Und 2016 verbannte China die japanischen und koreanischen Hersteller vom heimischen Binnenmarkt für Batterien.

Das Ergebnis: CATL profitierte von dem starken Anstieg der Nachfrage seitens der lokalen Hersteller wie Nio, Xpeng und Li Auto. Diese «Baby»-Teslas gehören alle zu CATLs Kunden. Das Unternehmen besitzt zehn Fabriken und fünf Forschungs- und Entwicklungszentren und hat es geschafft, Lieferant westlicher Firmen wie Tesla, Mercedes Benz (Daimler), Volkswagen und Volvo zu werden. CATL hält nun einen Anteil von mehr als 30 Prozent am Weltmarkt und 50 Prozent am Binnenmarkt Chinas. Das verschafft dem Konzern im Vergleich zu seinen Konkurrenten starke Grössenvorteile. Ein irrsinniges Wachstum, das den Investoren nicht entgangen ist. Der Kurs der CATL-Aktie hat sich seit dem Gang an die Börse von Shenzen vor vier Jahren verzehnfacht. Die Mehrheit der Analysten rät zum Kauf der Aktie, da das Unternehmen seinen Konkurrenten um einiges voraus sein dürfte.

  • Gründung: 2007
  • Hauptsitz: Ivry-sur-Seine (FR)
  • Umsatz: €72 MIO.
  • Beschäftigte: 600
  • Stock Exchange:

Batterien werden nicht nur für Elektroautos gebraucht. Daher stellt das französische Unternehmen Forsee Power Batterien für Busse, Baustellenfahrzeuge, Landmaschinen oder auch Zweiräder her. Im Juni 2022 kündigte die Firma, die über Produktionsstätten in Polen, China und Indien verfügt, an, 13 Mio. Euro in den Bau eines Werks in den USA investieren zu wollen.

  • Gründung: 1972
  • Hauptsitz: Meyrin (CH)
  • Umsatz: CHF 373.4 MIO.
  • Beschäftigte: 1,600
  • Stock Exchange:

Der Genfer Sensorhersteller profitiert von der weltweiten Elektrifizierung. Obwohl die breite Masse das Unternehmen nicht kennt, findet man dessen Produkte insbesondere in Elektrofahrzeugen, in Windkraftanlagen oder auch in Ladesäulen. Im Bereich Batterien produziert die LEM Holding verschiedene Sensoren, damit das Battery Management System – also das eingebettete Programm für die Batteriekontrolle – richtig funktioniert.

  • Gründung: 2020
  • Hauptsitz: Seoul (KR)
  • Umsatz: $15 MRD.
  • Beschäftigte: 22,000
  • Stock Exchange:

Die geopolitische Krise zwischen Peking und Washington kennt auch Gewinner wie LG Energy Solution in der Batteriesparte. Das koreanische Unternehmen, das derzeit hinter dem chinesischen Unternehmen CATL die Nummer zwei der Branche ist, hat in den vergangenen Monaten vermehrt Verträge und Partnerschaften mit westlichen Firmen (Tesla, Hyundai, Volkswagen, General Motors, Stellantis) abgeschlossen, die ihre Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten bei der Beschaffung von Komponenten wie Batterien oder Halbleitern verringern wollen.

Für die Finanzierung der Unternehmensentwicklung ging LG Energy Solution, eine Tochtergesellschaft des Konglomerats LG Chem, im Januar 2022 erfolgreich an die Börse von Seoul. Mit einer eingesammelten Summe von 10,7 Mrd. Dollar war dies der grösste Börsengang, der jemals in dem Land stattgefunden hat. Die zu einem Preis von 300’000 Won eingeführte Aktie wird heute zu etwa 445'000 Won gehandelt – ein Anstieg von nahezu 50 Prozent.

Während Hauptkonkurrent CATL sich vor allem auf seine chinesischen Produktionsstätten stützt und derzeit die erste Fabrik ausserhalb des Landes in Deutschland fertigstellt, betreibt LG Energy bereits Gigafactories auf der ganzen Welt, unter anderem in Europa, Australien, China, Korea und den USA. Diese breite Präsenz ermöglicht es, Kunden vor Ort zu bedienen und ein kundennahes Netzwerk aufzubauen. LG Energy unterscheidet sich auch durch seine ESG-Aktivitäten (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), die weiter gediehen sind als die seiner chinesischen Konkurrenten. Im Juli 2022 ging das Unternehmen beispielsweise in China für das Recycling gebrauchter Batterien ein Joint Venture mit Huayou Cobalt ein. 2021 generierte LG Energy einen Umsatz von 15 Mrd. Dollar, ein Plus von 42 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Mehrheit der Analysten billigt die Strategie und empfiehlt den Kauf des Titels.

  • Gründung: 1918
  • Hauptsitz: Osaka (JP)
  • Umsatz: $62.969 MRD.
  • Beschäftigte: 250,000
  • Stock Exchange:

Als traditioneller Lieferant für Tesla hat der japanische Mischkonzern am 14. Juli angekündigt, dass er vier Mrd. Dollar in den Bau eines neuen Werks in Texas investieren will. Man will die Produktionskapazitäten aufstocken, um auch weiterhin der wichtigste Lieferant für Tesla zu bleiben. Denn der Autobauer möchte in Zukunft auch mit LG Energy Solution und CATL zusammenarbeiten.

  • Gründung: 1963
  • Hauptsitz: Pohang (KR)
  • Umsatz: $1.71 MRD.
  • Beschäftigte: 2,000
  • Stock Exchange:

Der koreanische Chemiekonzern produziert NCM (Nickel-Kobalt- Mangan)- und NCMA-(Aluminium)- Kathoden für Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeugen, aber auch von Grafitanoden. Das Unternehmen, auf das etwa 20 Prozent des Weltmarkts für Kathoden entfallen, will seine Produktionskapazitäten von derzeit jährlich 43'000 Tonnen auf 610'000 Tonnen im Jahr 2030 steigern.

  • Gründung: 2010
  • Hauptsitz: SAN JOSE (US)
  • Umsatz: 0
  • Beschäftigte: 600

«The future is solid» schreibt QuantumScape auf seiner Internetseite. Das US-Unternehmen ist fest davon überzeugt, dass die Zukunft den Feststoffbatterien gehört, während aktuelle Lithium-Ionen-Modelle noch mit einer Elektrolytflüssigkeit funktionieren. Das im Jahr 2010 gegründete Start-up will auf jeden Fall als Erstes auf den Markt kommen. Bislang besteht der versprochene Fortschritt der Feststoffbatterie jedoch nur auf dem Papier. Nach Angaben des Unternehmens könnte die Energiedichte auf bis zu 400 Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg) steigen. Zum Vergleich: Die stärksten Lithium-Ionen-Modelle nach klassischer Bauart kommen derzeit auf nur 250 Wh/kg. Das käme also nahezu einer Verdopplung der Reichweite gleich. Dazu kommt ein schnellerer Ladevorgang, weil 80 Prozent der Batterie in weniger als 15 Minuten wiederaufgeladen werden könnten. Ein weiterer Vorteil: Im Vergleich zu den flüssigen Modellen wären die Feststoffalternativen auch sicherer, weil sie nicht entzündlich sind. Im Bereich der Elektrofahrzeuge wäre das eine echte Revolution.

QuantumScape plant, im nächsten Jahr Feststoffzellen für Versuche in Autos zu entwickeln, und hofft, bis 2024 mit der Serienproduktion beginnen zu können. Ein ambitionierter Zeitplan, der auch Bill Gates und Volkswagen überzeugt hat. 2020 hat der deutsche Autobauer 200 Mio. Dollar in das kalifornische Unternehmen investiert, nachdem er zuvor schon einmal 100 Mio. Dollar dafür eingesetzt hatte.

Bevor das Feststoffzeitalter beginnen kann, müssen allerdings noch eine Menge Hindernisse überwunden werden, nicht zuletzt im Hinblick auf die Produktkosten. Nach Ansicht mehrerer Experten wird eine Feststoffbatterie etwa drei- bis fünfmal teurer sein als ein traditionelles Modell. Das aber würde den Einsatz auf Premium-Anwendungen beschränken. Zudem hat es QuantumScape im Rennen um die Feststoffbatterie mit einem harten Wettbewerb zu tun, an dem sich nicht nur viele Start-ups beteiligen wie Solid Power aus den USA und ProLogium aus Taiwan, sondern auch Konzerne wie Toyota, CATL und LG Energy Solution. Kein Wunder also, dass die Analysten eher vorsichtig sind. Sie empfehlen fast alle, das Papier zu halten.

  • Gründung: 1992
  • Hauptsitz: Wiesbaden (DE)
  • Umsatz: €1 MRD.
  • Beschäftigte: 4,700
  • Stock Exchange:

Das deutsche Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und Produktion von Kohlenstoffprodukten spezialisiert. Zudem liefert SGL auch Grafit (eine Form des Kohlenstoffs), aus dem die Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien ihre Anode fertigen können. Ein echter Wachstumsmarkt, der dazu geführt hat, dass SGL seine Produktionskapazitäten für Anodengrafit im Jahr 2021 weiter steigern konnte.

  • Gründung: 2011
  • Hauptsitz: Louiseville (US)
  • Umsatz: $2.7 MIO.
  • Beschäftigte: 100
  • Stock Exchange:

Die Agenda erscheint zumindest optimistisch. Nachdem der Spezialist für Feststoffbatterien – einen vielversprechenden, aber noch in der Entwicklung befindlichen Batterietyp – mit der Pilotproduktion im Jahr 2022 begonnen hat, will das amerikanische Start-up SolidPower sein Konzept zusammen mit seinen Partnern (BMW und Ford) im Jahr 2023 validieren und ab 2024 mit der Massenproduktion beginnen. Auf seinem Weg muss sich das Unternehmen gegen andere Start-ups wie beispielsweise QuantumScape, aber auch gegen grosse Konzerne wie Toyota und CATL behaupten.

  • Gründung: 1989
  • Hauptsitz: Brussels (BE)
  • Umsatz: € 4 MRD.
  • Beschäftigte: 11,000
  • Stock Exchange:

Umicore ist zweifellos eines der wichtigsten Unternehmen der Green Finance. Das auf Recycling von Metallen spezialisierte Unternehmen aus Belgien profiliert sich derzeit als einer der wichtigsten Akteure im Management gebrauchter Batterien. Dieser Markt steckt noch in den Kinderschuhen, scheint aber dank des Aufwinds für Elektrofahrzeuge eine grossartige Zukunft vor sich zu haben.

Im Juni 2022 hat Umicore den Bau einer der weltweit grössten Recycling-Fabriken in Europa angekündigt. Diese Anlage für 525 Mio. Dollar soll 150’000 metrische Tonnen an Materialien aus Batterien verarbeiten. 2026 soll der Betrieb losgehen. Kurt Vandeputte, Senior Vice President Battery Recycling Solutions bei Umicore, betonte bei der Präsentation, dass es darum gehe, «den Rhythmus zu beschleunigen. Wir beginnen in Europa und machen dann in den USA weiter.»

Aber diese scheinbar so vielversprechenden Zukunftsaussichten werden von der Vergangenheit des Unternehmens überschattet. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts, als das Unternehmen sich noch Union Minière du Haut Katanga nannte, betrieb man Kupferminen in Katanga, in der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Die Unabhängigkeit des Landes und die anschliessende Verstaatlichung der Minen im Jahr 1966 zwangen das Unternehmen, sich anderswo ein neues Betätigungsfeld zu suchen. Die Union Minière betrieb dann unter anderem eine Zinkmine in Saint-Félix-de-Paillières in Frankreich. Inzwischen hat das Unternehmen das Gelände verlassen. Allerdings blieben vor Ort stark umweltschädliche Abfälle zurück, die unter der Vegetation begraben sind. Arsen, Blei, Zink, Cadmium, Antimon und Kupfer verunreinigen die Böden und Gewässer und lösen Krebserkrankungen aus. Umicore führt – auf Druck der Behörden – seit 2016 Sanierungsmassnahmen durch, die noch nicht beendet sein dürften.

Anderer Standort, anderes Problem: In Olen (Belgien) hinterliess das belgische Unternehmen einen Berg von 500'000 Kubikmetern an radioaktiven Abfällen. In einer im Dezember 2020 veröffentlichten Mitteilung bestätigt Umicore, dass das Unternehmen «weiterhin mit den Behörden zusammenarbeitet, um die Situation zu beobachten und langfristige Lösungen zu finden». Ein Dilemma für die belgische Regierung: Wenn sie Umicore dazu zwingt, Sanierungsmassnahmen durchzuführen, würde dies Milliarden kosten und das Unternehmen mit rund 11’000 Mitarbeitenden wahrscheinlich ruinieren. Wenn der Konzern jedoch nicht für seine Fehler aufkommt, wird der Steuerzahler zahlen müssen. Derweilen sind die Analysten geteilter Meinung bezüglich dieser Aktie. Einige geben eine Kauf-, andere eine Verkaufsempfehlung.

  • Gründung: 1887
  • Hauptsitz: Ellwangen (DE)
  • Umsatz: € 902.931 MIO.
  • Beschäftigte: 4,700
  • Stock Exchange:

Duracell von Varta ist zweifellos eine der bekanntesten Mikrobatterie-Marken der Welt. Das über 100 Jahre alte deutsche Unternehmen mit Standorten in 75 Ländern überflutet den Planeten mit wiederaufladbaren Batterien, die in zahlreichen Geräten zu finden sind: in Autoschlüsseln, Heimwerkerutensilien, Taschenlampen und Vielem mehr, was Menschen im Alltag benutzen. Das Unternehmen, das fünf Produktionsstätten in Deutschland, Rumänien und Indonesien besitzt, hat dennoch den stark wachsenden Markt für grosse Batterien noch nicht aufgegeben. Parallel zu seinem traditionellen Geschäft ist Varta daher in das Thema Energiespeicher für Gebäude eingestiegen – ein Marktsegment, in dem auch Tesla mit seinen Powerwalls vertreten ist.

Das schnell wachsende Varta-Segment «Household Batteries» generierte im Jahr 2021 immerhin 388,6 Mio. Euro und holt damit allmählich den Geschäftsbereich «Mikrobatterien» ein, der 514,4 Mio. einbrachte. Dies feuerte die Gruppe weiter an. Sie gab 2021 die Entwicklung der Batteriezelle V4Drive für Premium-Elektrofahrzeuge bekannt. Diese Aussicht lockte wiederum die Investoren. Seit der Rückkehr von Varta an die Frankfurter Börse im Jahr 2017 legte die Aktie um mehr als 300 Prozent zu.

Der Krieg in der Ukraine könnte Vartas Energie jedoch bremsen. Aufgrund der steigenden Rohstoffpreise und der Inflation hat das Unternehmen seine Erwartungen nach unten korrigiert. Im Jahr 2022 dürfte sich der Umsatz von Varta zwischen 880 und 920 Mio. Euro bewegen, obwohl das Unternehmen zu Jahresbeginn eine Mrd. anvisierte. Die Mehrheit der Analysten spricht dennoch eine «Hold»-Empfehlung aus.